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Velez Zuzulova gewann Flachau-Nachtslalom

Die Slowakin hat einen Vorsprung von einer halben Sekunde
Die Slowakin hat einen Vorsprung von einer halben Sekunde
Für Österreichs alpine Slalom-Damen hat der große Heimauftritt beim höchstdotierten Damenrennen im Weltcup mit einer Pleite geendet. Bernadette Schild wurde Dienstagabend in Flachau beim Sieg der Slowakin Veronika Velez-Zuzulova als 18. "beste" Österreicherin. Zuzulova holte sich mit ihrem dritten Weltcupsieg 0,31 Sekunden vor Sarka Strachova (CZE) den mit fast 70.000 Euro dotierten Siegerscheck.


In Flachau war wie immer alles perfekt vorbereitet worden für den großen Auftritt der Slalomdamen, die im Flutlicht-Klassiker auf der Hermann-Maier-Piste um das Top-Preisgeld von 168.000 Euro kämpften. Alleine das Wetter entpuppte sich als Spielverderber. Am Vortag hatte es in Strömen geregnet, am Renntag schneite es zunächst wie den ganzen Winter davor nicht. Die mit Wasser und Salz bearbeitete Piste machte vor allem im ersten Lauf Probleme.

In der Entscheidung vor zumindest 15.000 Zuschauern war dann aber die Piste deutlich besser und die Spannung hoch. Nicht zulegen konnten allerdings die ohnehin schon deutlich dezimierten ÖSV-Damen. Auf der schwierigen Piste waren gleich acht der insgesamt zwölf und meist blutjungen Starterinnen auf der Strecke geblieben, darunter auch die wie immer voll attackierende Kärntnerinnen und Zimmerkolleginnen Carmen Thalmann und Katharina Truppe.

Thalmann war das erste Mal in der Top-Gruppe gestartet, warf aber mit einem schweren Fehler im Schlussteil die Chance auf eine gute Ausgangsposition weg und schied sogar vorzeitig aus. “Ich bin mir selbst auf die Ski gestiegen”, ärgerte sich Thalmann. Julia Grünwald, die sich mit Nummer 38 als gute 19. zwischengeparkt hatte, vergab durch einen Einfädler die Chance auf ihr bestes Weltcup-Ergebnis.

Einzig Michaela Kirchgasser hätte als Halbzeit-Achte die Chance gehabt, endlich den ersten Podestplatz für die ÖSV-Damen zu holen. Nur fünf Zehntel fehlten der Salzburger Lokalmatadorin auf Rang drei, doch nach 20 Toren war auch für sie dann nach einem Einfädler alles vorbei. “Bei einem Rennen speziell gut fahren zu wollen ist mit Sicherheit das Falsche”, hatte sie schon davor vielsagend gemeint.

Den lautesten Schrei des Abends tat am Ende Velez-Zuzulova. Die 31-Jährige aus Bratislava verteidigte auf dem von ihrem Ehemann Romain gesetzten Kurs endlich wieder einmal eine Halbzeitführung. Die siebentbeste Laufzeit reichte zum zweiten Sieg in einem Spezialslalom, der nach Semmering im Dezember 2012 wieder in Österreich passierte.

“Offenbar mag ich es, wenn viele Leute und gute Stimmung sind. Es war nicht einfach, aber ich hatte keine Wahl, als wieder voll zu attackieren”, freute sich die neue “Snow Space Princess” über ihren bisher höchsten Preisgeld-Scheck.

Seit den beiden überlegenen Siegen von Mikaela Shiffrin im November in Aspen ist Velez-Zuzulova nun die bereits vierte verschiedene Siegerin in den jüngsten vier Slaloms. Es ist der bereits zweite für die Slowakei in diesem Winter nach Petra Vlhovas Triumph in Aare. Im Slalom-Weltcup führt nach Platz drei in Flachau weiterhin die Schwedin Frida Hansdotter, nun 74 Punkte vor Strachova.

Völlig unerwartet wurde mit Bernadette Schild ausgerechnet jener Läuferin die Ehre der besten Österreicherin zuteil, die derzeit eigentlich in der Krise ist. Platz 14 zur Halbzeit hatte der Salzburgerin vor den Augen von Hermann Maier sowie ihrer Schwester Marlies Raich noch sehr gefallen, dann schlichen sich doch wieder Fehler ein. “Oben ging es noch. Dann habe ich wohl schon etwas zu früh das Ziel gesehen”, gab sich Schild selbstkritisch.

Platz 18 bedeutet das schlechteste Slalom-Ergebnis für die durch Rücktritte vieler Siegfahrerinnen beraubten ÖSV-Slalomdamen seit rund sieben Jahren. Nur zwei kamen in die Wertung, neben Schild (18.) wurde Eva-Maria Brem 26. Ende Jänner 2009 war Alexandra Daum in Garmisch-Partenkirchen 24. geworden.

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