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Vanilleeis im Test: Häufig Pflanzenfett statt Milch

Vanilleeis im Test: Lieber Pflanzen- statt Milchfett.
Vanilleeis im Test: Lieber Pflanzen- statt Milchfett. ©Julien Christ / pixelio.de
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) testete Vanilleeis-Proben und stellte fest, dass häufig Pflanzen- statt reines Milchfett und weniger oft Vanilleschoten als vermutet verarbeitet werden.

Untersucht wurden 22 verpackte und fünf offene Proben, letztere aus Wiener Eissalons. VKI-Geschäftsführer und Lebensmittelchemiker Franz Floss überraschte, dass relativ häufig Pflanzenfett verwendet wird. Die Hersteller argumentieren nach Angaben der Tester mit dem entsprechenden Wunsch der Kunden, VKI und AMA weisen jedoch auf die günstigeren Produktionskosten hin. Verwendet werde zumeist Kokosfett, dass wegen der gesättigten Fettsäuren in seiner Zusammensetzung einer tierischen Fetten ähnelt und damit keinen gesundheitlichen Vorteil habe.

Wird das Eis in Deutschland und nicht in Österreich hergestellt, dann muss es nicht als “Pflanzenfetteis” in der Bezeichnung deklariert werden. Die AMA fordert eine bessere Kennzeichnung – auf freiwilliger Basis. Von den 22 geprüften verpackten Proben wurden laut Floss nur zwei Packungen in Österreich hergestellt.

Vanilleeis im Test: Wieviel Vanille steckt wirklich drin?

Mehr Klarheit verlangte der VKI-Geschäftsführer, was die Verwendung von Vanille betrifft. Vanilleeis darf als solches bezeichnet werden, wenn Bestandteile der Pflanze enthalten sind – und sei es ein Nebenprodukt wie extrahierte Schoten, die kaum noch Aroma haben. Gemahlen sorgen sie für schwarze Pünktchen im Eis und suggerieren laut VKI die Verwendung hochwertiger Vanille. Bei mehr als einem Drittel der verpackten Proben wurden solche extrahierte Vanilleschoten in den Zutatenlisten gefunden. Der Hinweis “Eis mit Vanillegeschmack” bedeutet, dass zumindest teilweise künstliches Aroma verwendet wurde.

Nur in zwei Packungen erhöhte Keimzahlen im Vanille Eis

Überrascht waren die Tester nach eigenen Angaben davon, dass zahlreiche Proben eine Reihe von Zusatzstoffen aufwiesen: Stabilisatoren, Emulgatoren und Verdickungsmittel. In drei Fällen wies das Eis eine relativ geringe Dichte auf. Anders ausgedrückt: Es steckt viel Luft drinnen.

Kaum was auszusetzen hatten die Tester in Sachen Mikrobiologie: Keine einzige Probe wies gesundheitsschädliche Keime auf. Erhöhte Keimzahlen fanden sich in einer verpackten und einer offenen Vanilleeis-Probe.

(APA/Red)

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