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Valencia: Spaniens Perle im Schatten Barcelonas

Valencia ist eine Reise wert.
Valencia ist eine Reise wert. ©David Mayr
Mediterranes Klima, südliches Lebensgefühl und beeindruckende Architektur: Abseits der altbekannten Touristenhochburgen, hat Spaniens drittgrößte Stadt für jeden etwas zu bieten. VIENNA.at hat für Sie Eindrücke und Fotos während eines Abstechers nach Valencia gesammelt.
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Barcelona, Madrid und natürlich die Ferieninseln der Balearen und Kanaren – das sind Spaniens Touristen-Hotspots, die praktisch jedem Städte- oder Sommerurlauber ein Begriff sind.

Bereits unsere Reise nach Castellón de la Plana, beziehungsweise Vila-Real, wo wir Rapid im Herbst 2015 gegen Villarreal auf die Beine schauten, führte uns auch nach Valencia. Zweieinhalb Monate später bekommt es Rapid in der Europa League mit dem FC Valencia zu tun und wir landen erneut im urbanen Schmuckstück an der spanischen Mittelmeerküste.

Kein Problem, denn: Ein Besuch von Spaniens drittgrößter Stadt lohnt sich allemal!

Party-Hotspot Barcelona

Spanien ist ein Land der Gegensätze. Durch Ballermann und Benidorm zum Inbegriff des europäischen Sauftourismus geworden, hat Europas zweitgebirgigstes Land weit mehr zu bieten, als Kübel voller Alkohol und plattenbauähnliche Hotels an der Mittelmeerküste. Touristenmagnet Nummer eins für Städtereisende war und ist Barcelona. Die dicht besiedelte Metropole an der Costa Brava, der wilden Küste, ist Party-Hotspot und Kulturschatz zugleich. Eine Analogie zu New York, als europäische Stadt die niemals schläft, wäre nur aufgrund der Größenverhältnisse weit hergeholt: In Barcelona leben mit 1,6 Millionen Einwohnern etwas weniger Menschen als in Wien, Österreichs Hauptstadt ist jedoch flächenmäßig viermal so groß.

David Mayr
David Mayr ©David Mayr

Dafür ist die katalanische Hauptstadt für gute Stimmung prädestiniert. Das einzigartige Flair von Hügeln im Westen, einer Millionenstadt in der Mitte und der stadteigenen Küste im Osten lädt zum Wandern, Flanieren und Sonne tanken ein, im Zentrum und am berühmten Strand La Barceloneta bitten Szenediscos auf die Tanzfläche. Party wird hier groß geschrieben, in den Feieroasen zwischen dem Hausberg Montjuïc und der Multikulti-Meile La Rambla hat sich nicht nur der ehemalige Fußball-Weltstar Ronaldinho verloren.

Valencia: Sauber, ruhig und überschaubar

Dreieinhalb Autostunden südlich des pulsierenden Barcelonas befindet sich das ruhigere und beschaulichere Valencia, das einen angenehmen Gegensatz zur Hektik und zum Chaos der katalanischen Metropole bietet. Im Gegensatz zur oft künstlich anmutenden Partyatmosphäre ihrer großen Schwester im Norden, bietet die Stadt authentisches spanisches Lebensgefühl fernab von Touristenmassen und endlosen Warteschlangen vor den Sehenswürdigkeiten. Valencia besticht durch herrliches Wetter, eine historisch erhaltene Altstadt, ein zum Erholungsgebiet umfunktioniertes, ausgetrocknetes Flussbett und nicht zuletzt durch waghalsige Architektur im Kunst- und Wissenschaftsbereich.

Die 800.000 Einwohner zählende Hauptstadt der gleichnamigen Autonomregion an der Levanteküste ist ruhiger, sauberer und überschaubarer als Barcelona. Dominieren dort nach wie vor die Werke Antoni Gaudís das architektonische Stadtbild, so ist Valencia vor allem für die spektakulären Museen der “Stadt der Künste und der Wissenschaften” bekannt.

David Mayr
David Mayr ©David Mayr

Diese wurde 1998 eröffnet und liegt am Ende des ausgetrockneten Flussbetts des Turia, das die Stadt als neun Kilometer lange, grüne Oase durchzieht und Freizeitsportlern und Spaziergängern eine wunderschöne Kulisse zum Trainieren und Flanieren bietet. Familien genießen hier gemeinsam ihre freien Tage, Kinder können sich auf den Spielplätzen des weitläufigen Areals austoben.

Südlich dieser valencianischen Lebensader liegt das verzweigte Zentrum, erreichbar über elf Brücken. Die bekannteste von ihnen ist die Serrano-Brücke, an deren Ende man durch das Tor zwischen den beiden Türmen in die Altstadt tritt.

Eintauchen in die spanische Lebensfreude

Doch bei aller Kultur kommt auch in Valencia die Feierlaune nicht zu kurz. In der Nähe des Hafens laden Freiluftdiscos ein, die Nacht zum Tag zu machen und der spanischen Bar-Kultur, an einem lauen, mediterranen Abend während einer angeregten Unterhaltung das ein oder andere eiskalte Bier zu genießen, kann und will man sich sowieso nicht entziehen.

Sollten Sie nun Lust auf Paella valenciana (die Originalform des spanischen Nationalgerichts), im Sommer bis zu 30 Grad warmes Meerwasser und spanisches Kulturerlebnis in ruhigerer Atmosphäre als in den Flaggschiffen Madrid und Barcelona bekommen haben, gilt es, bei der Buchung noch ein Datum zu beachten.

David Mayr
David Mayr ©David Mayr

Am letzten Sonntag des Februars jeden Jahres beginnen die Fallas de Valencia, das größte Fest der Stadt. Zu den überregional bekannten Paraden, bei denen meterhohe Figuren aus Holz und Pappe präsentiert werden, reisen Touristen aus ganz Spanien und dem Ausland an. Ihren Höhepunkt erreichen die Fallas zwischen 15. und 19. Februar – während dieser Zeit ist in Valencia sprichwörtlich die Hölle los und an einen ruhigen Stadturlaub nicht zu denken.

Da einem die hohen Temperaturen im Juli und August schwer zusetzen können, sodass längere Spaziergänge eher anstrengend als erfüllend werden, ist die beste Zeit, die Perle im Schatten Barcelonas zu besuchen von April bis Juni sowie im September. Valencia wird sie mit einem herzlichen ¡Bienvenidos! begrüßen und nur schwer wieder loslassen.

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