AA

Väterkarenz – gut für die Karriere?

©www.istockphot.com/ Aleksandar Nakic
Seit dem Jahr 2004 ist die Geburtenbilanz in Wien wieder positiv. Vor allem junge Väter möchten in Väterkarenz gehen. 81% befürchten jedoch Karriereeinbruch, dies ergibt die aktuelle StepStone Trendstudie.

In Wien gab es seit dem Zweiten Weltkrieg eine negative Geburtenbilanz. Seit 2004 gibt es jedoch einen Aufwärtstrend. Im Jahr 2016 darf Wien sogar einen absoluten Geburtenrekord verzeichnen. Es kamen mehr Menschen zur Welt als in den geburtenstärksten Jahren der Nachkriegszeit. Wien verzeichnete 2016 ein Plus von 27.700 Einwohnern. Speziell junge Väter möchten mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen. Die Angst, dass sich Väterkarenz negativ auf die Karriere auswirkt, sowie die Befürchtung finanziell nicht über die Runden zu kommen, halten Väter davon ab, mehr Zeit mit dem Nachwuchs zu verbringen. Dies ergibt die Trendstudie „Geteilte Elternkarenz – Wunschtraum oder Realität“ von StepStone Österreich unter 803 österreichischen Arbeitnehmer, davon 57% Männer und 43% Frauen.

96% betrachten die Stärkung der Vater-Kind-Beziehung als wichtig

Väter möchten von klein auf für ihr Kind da sein, dies bestätigen ganze 96% der Befragten. Sie sehen einen eindeutigen Vorteil darin, Väterkarenz in Anspruch zu nehmen, da dies die Vater-Kind-Beziehung stärken würde. Außerdem sind 80% der Befragten der Meinung, dass geteilte Elternkarenz die Gleichstellung zwischen Mann und Frau fördern würde. 88% betrachten die daraus resultierende Balance zwischen Arbeit und Familie für einen eindeutigen Vorteil. Auch die Möglichkeit für Mütter, früher ins Berufsleben zurückzukehren, wird von 81% der Befragten als wichtig erachtet.

81% befürchten Karriereeinbußen

Die größten Hürden auf dem Weg zur Väterkarenz sind jedoch die fehlende Bereitschaft der Arbeitgeber männliche Arbeitnehmer am Arbeitsplatz zu entbehren. Arbeitnehmer haben Angst vor Karriereeinbußen und die befürchten finanziell nicht auszukommen. 88% der Befragten gehen davon aus, dass Väterkarenz beim Arbeitgeber nicht gerne gesehen wird. 81% der Teilnehmer befürchten außerdem, dass sich Väterkarenz negativ auf die Karriere auswirkt. Ein großer Hemmschuh ist auch die Frage nach den Finanzen. Ganze 74% der Befragten befürchten, dass es sich Familien finanziell nicht leisten können, wenn das Gehalt des Vaters ausfällt und durch Kinderbetreuungsgeld ersetzt wird.

57% sagen Ja zur Familienzeit

Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft haben ab 1. März 2017 nach der Geburt ihres Kindes die Möglichkeit sogenannte „Familienzeit“ in Anspruch zu nehmen. Das heißt: Väter können zuhause bleiben und erhalten rund 700 Euro Familienzeitbonus. Diese Möglichkeit würden 57% der Befragten, die in der Privatwirtschaft beschäftigt sind in Anspruch nehmen. Das Interesse ist groß, der Arbeitgeber muss jedoch zustimmen. Von den 31%, die keine Familienzeit in Anspruch nehmen würden, befürchten 67%, dass sie mit dem Familienzeitbonus die Familie nicht mehr erhalten können.

2016 geburtenstärkster Jahrgang in Wien seit 1955

Wien wird immer größer. In den Bezirken mit jüngeren Wienern und Wienerinnen gibt es tendenziell auch mehr Geburten. Liesing und Simmering haben bereits die 100.000 Einwohner Grenze überschritten. Favoriten wird vermutlich im Jahr 2017 die 200.000 Einwohner Grenze überschreiten. Derzeit leben in Wien 1,88 Millionen Menschen, die 2 Millionen Grenze wird, Berechnungen zur Folge, im Jahr 2010 erreicht sein. Eine derart positive Geburtenbilanz gab es zuletzt in der Monarchie. Viele Familien würden sich darüber freuen, wenn der Vater länger beim Kind bleiben kann. Arbeitgeber und finanzielle Einbußen machen dies jedoch zu einer Herausforderung. Vielleicht gibt es bald eine bessere Lösung.

Interessante Details und aufschlussreiche Zitate der Studie finden Sie im StepStone Whitepaper „Geteilte Elternkarenz – Realität oder Wunschtraum“ auf  https://www.stepstone.at/arbeitgeber/human-resources/hr-studien/.

Finden Sie Jobs in Wien

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Väterkarenz – gut für die Karriere?
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen