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USA: 21.500 weitere Soldaten für Irak

US-Präsident Bush will die Entsendung von etwa 21.500 weiteren Soldaten in den Irak ankündigen. Damit sollten die Bemühungen unterstützt werden, das Land vor dem völligen Chaos zu retten.

Das erklärt ein US-Beamter im Umfeld des Präsidenten. 4000 Marineinfanteristen sollen demnach in die Provinz Al Anbar und 17.500 in die Hauptstadt Bagdad entsandt werden.

Außerdem wolle Bush etwa eine Milliarde Dollar (772 Millionen Euro) in den Aufbau der Wirtschaft des Landes, der Zivilgesellschaft, des Justizwesens und der Infrastruktur stecken, hieß es. Bush wollte seine künftige Strategie am Mittwochabend in einer TV-Ansprache um 21.00 Uhr Ortszeit (Donnerstag, 03.00 Uhr MEZ) vorstellen.

Großbritannien will keine weiteren Truppen in den Irak schicken

Großbritannien hat die Entscheidung der USA zur Verstärkung ihrer Irak-Truppen begrüßt, will aber selbst keine zusätzlichen Soldaten entsenden. Die Entscheidung von US-Präsident George W. Bush und das Einverständnis der irakischen Regierung zeigten, dass „beide versuchen wollen, mit der zweifellos schwierigen Situation, besonders in Bagdad, fertig zu werden“, erklärte die britische Außenministerin Margaret Beckett am Donnerstag.

„Wir begrüßen das und hoffen, dass die gemeinsamen Anstrengungen Erfolg haben“, fügte die Ministerin hinzu. Großbritannien bemühe sich allerdings bereits seit einiger Zeit, im Einsatzgebiet seiner Truppen in der südirakischen Provinz Basra die Sicherheitslage zu verbessern. Es sei „derzeit nicht unsere Absicht, mehr Soldaten zu entsenden“. Großbritannien war der wichtigste politische und militärische Verbündete von Präsident Bush im Irak-Krieg vor fast vier Jahren und hat derzeit rund 7000 Soldaten im Irak.

Beckett verwies darauf, dass die Bemühungen des britischen Militärs, die Verantwortung für die Sicherheit in seinem Sektor an die Iraker zu übertragen „gut im Gange sind“. Britische Truppen hatten im vergangenen Jahr eine neue Offensive gegen Aufständische unternommen. In nächster Zeit sollen die Truppen nach Plänen des Londoner Verteidigungsministeriums aus der Hafenstadt Basra zurückgezogen und im Gebiet des außerhalb liegenden Flugplatzes konzentriert werden. Zu einem noch unklaren Zeitpunkt soll die Zahl der Truppen deutlich reduziert werden.

Der australische Premierminister John Howard hat die neue amerikanische Irak-Strategie gelobt. Weitere Truppen schickt der enge Verbündete der USA allerdings nicht in den Irak. „Der Präsident hatte die Alternative anzukündigen, was er angekündigt hat oder einzuräumen, dass der Westen im Irak nicht gewinnen kann“, sagte Howard in Canberra. „Der Präsident hat die einzige realistische Option gewählt.“ Bush kündigte in Washington unter anderem die Aufstockung der Truppen um mehr als 21.000 Soldaten an.

Nach Angaben von Außenminister Alexander Downer haben die USA keine weitere Truppen aus Australien angefordert. Die Regierung habe von sich aus auch keine weiteren Mittel für den Einsatz im Irak angeboten, sagte er dem Radiosender ABC vor seiner Abreise in die USA. Australien hat im Irak 1300 Soldaten stationiert.

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