Konsumenten können sich als Eigenanbauer mit bis zu sechs Pflanzen registrieren, Mitglied eines Cannabis-Clubs werden oder bis zu 40 Gramm Marihuana pro Monat in Apotheken kaufen. Die staatliche Regulierungsbehörde IRCCA (Instituto de Regulación y Control del Cannabis) hat die erste Lizenz für medizinisches Cannabis an Fotmer für drei Jahre vergeben.
Deutschland importiert aus Kanada und den Niederlanden
Deutschland kommt als Abnehmer nicht in Frage, erklärte der Bundestagsabgeordnete und CDU-Gesundheitsexperte Erwin Rüddel der Deutschen Presse-Agentur. “Uruguay unterhält zwar eine sogenannte Cannabisagentur, verstößt aber gegen das UN-Einheits-Übereinkommen über Suchtstoffe (1961), weil es den Konsum von Cannabis zu Genusszwecken legalisiert hat”, erklärte Rüddel, der sich 2015 mit einer Bundestagsdelegation in Uruguay über die Cannabis-Regelung informiert hatte.
Stattdessen importiert Deutschland medizinisches Cannabis aus Kanada und den Niederlanden. In dem Nachbarland wird der Konsum und Verkauf der Droge zu Genusszwecken in sogenannten Coffee Shops seit 1976 geduldet.
Suchtstoff-Abkommen umstritten
Der Verweis der Bundesregierung auf das Suchtstoff-Abkommen hält der ehemalige drogenpolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag Frank Tempel daher für falsch. Durch die Duldung umgehe der Staat das Abkommen. “Eine saubere rechtliche Regelung wie in Uruguay ist aus rechtsstaatlicher Sicht in jedem Fall vorzuziehen”, erklärte Tempel, der sich ebenfalls mit der uruguayischen Initiative vor Ort befasst hatte.
(APA/dpa)