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Unterlagen bei möglichem Kampusch-Zeugen gefunden

Ernst H. soll "brisantes Material" haben
Ernst H. soll "brisantes Material" haben ©APA (Archiv/Gindl)
Ein Endergebnis der Hausdurchsuchung bei einem angeblichen Zeugen im Fall Natascha Kampusch wird "einige Wochen dauern", das gab der zuständige Grazer Oberstaatsanwalt Thomas Mühlbacher bekannt. Der Mann aus dem Kreis Konstanz hatte behauptet, über "brisantes Material" in der Causa zu verfügen. Bei der Hausdurchsuchung wurden größere Mengen an Unterlagen sichergestellt.

“Da sich darunter auch Datenträger befinden, wird die Auswertung durch die deutschen Polizeibehörden längere Zeit in Anspruch nehmen.” Zu den Ermittlungen gegen den ehemals besten Freund von Wolfgang Priklopil, Ernst H., wollte der Oberstaatsanwalt aufgrund des laufenden Verfahrens nicht mehr Stellung nehmen.

Der angebliche Zeuge hatte selbst in Clips im Internetportal Youtube behauptet, im Besitz von “brisantem Material” zu sein – darunter unter anderem ein “Vermächtnis” von Kampusch-Entführer Wolfgang Priklopil, das ihm per Post zugespielt worden sei. Darin würde ein ganz anderes Bild des Entführungsfalles gezeichnet werden als in der “offiziellen” Version. Zudem wollte der Zeuge ein Video gesehen haben, das Kampusch in ihrem Verlies zeigt. Neben dem Mann hinter der Kamera soll eine weitere Person in dem Film zu sehen sein.

Es wurden allerdings erhebliche Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Zeugen wach. So soll der Mann teilentmündigt und bereits durch fragliche Aktionen aufgefallen sein. Zudem ist nicht bekannt, dass irgendjemand außer dem Zeugen selbst das Material gesehen hat. Dem Grazer Ex-Richter Martin Wabl hat der Mann das Material zwar angeboten, “aber als ich es sehen wollte, riss plötzlich der Kontakt ab”, sagte Wabl zur APA.

Der Zeuge bleibt allerdings bei seiner Darstellung. “Das Material ist jetzt bei der Polizei. Da wird noch einiges passieren”, meinte er zur APA.

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