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Unstimmigkeit um Weltmuseums-Neugestaltung

Seit November hat das zum KHM gehörende Weltmuseum aufgrund seiner Neugestaltung geschlossen. Laut einem Bericht des ehemaligen "Standard"-Redakteurs Thomas Trenkler, der nach einer Änderungskündigung auf einem Internet-Blog veröffentlicht, hat Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) den Plänen, die eine Erhöhung der Basisabgeltung nötig machen, nicht zugestimmt und verlangt eine Redimensionierung.


Sabine Haag, Direktorin des Kunsthistorischen Museums, bestätigte den Schritt, der den Mitarbeitern am Mittwoch mitgeteilt wurde, gegenüber der APA und relativiert die Meldung eines “Baustopps”: “Die Entscheidung des Ministers bedeutet nicht ‘Zurück an den Start’, sondern einfach eine Redimensionierung des Projekts”, beschwichtigt Haag. Bauarbeiten hätten bisher noch keine stattgefunden. Der Direktor des Weltmuseums, Steven Engelsman, war für eine Stellungnahme vorerst nicht erreichbar. Bei der Vorstellung des Projekts vor rund einem Jahr hatte er betont, dass das neue Konzept den Architekten zwar zum Gewinn des Wettbewerbs verholfen habe, in Folge allerdings in Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt “ein gemeinsamer Weg der Realisierungsmöglichkeiten gefunden werden” müsse.

Der angestrebte Umbau nach Plänen des Architektenkonsortiums Ralph Appelbaum Associates und Gareth Hoskins Architects, der rund 27 Mio. Euro kosten wird, soll laut Haag dennoch zeitgerecht vonstattengehen, an der Wiedereröffnung im Jahr 2017 will man festhalten. Gestoßen habe sich der Minister laut der KHM-Direktorin an der durch den Umbau nötig werdenden Erhöhung der Basisabgeltung um einen – aufgenannten, von Haag jedoch nicht bestätigten – Betrag von 2,3 Mio. Euro pro Jahr.

Paul Frey, der kaufmännische Direktor des KHM, hatte bereits im April 2013 den finanziellen Mehrbedarf für die künftige Bespielung mit rund 2 Mio. Euro beziffert. “Die nächsten drei Jahre wird aber keine Erhöhung der Basisabgeltung notwendig sein”, versicherte er damals.

Die Redimensionierung soll laut Haag “rasch” erfolgen, “ohne, dass das Grundkonzept und bereits gesetzte Arbeitsschritte verloren gehen”, wie sie zur APA sagte. “Im Sinne eines effizienten Arbeitens werden wir den Vorschlag so überarbeiten, dass es machbar ist.” Es sei allen Beteiligten “immer klar” gewesen, “dass ein Projekt erst Hand und Fuß hat, wenn die Finanzierung steht und es eine offizielle Beauftragung gibt”, so Haag. “Uns war wichtig, dass wir rechtzeitig, bevor wir zum Spaten greifen, klar wissen, was Sache ist.” Haag will sich dem neuen Auftrag nun “offensiv und mit aller Kraft und Kreativität stellen”.

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