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Unknown User - Trailer und Kritik zum Film

Die Bilder sind meist verwackelt, wirken aber sehr authentisch: Found Footage sorgt gerade in Horrorthrillern dafür, dass die Ereignisse auf der Leinwand als real und damit besonders gruselig empfunden werden.

Populär wurde diese Drehart mit dem überaus erfolgreichen “Blair Witch Project”. Daran knüpft ab Donnerstag auch “Unknown User” an – und hebt das Genre gleichzeitig ins digitale Zeitalter.

Unknown User – Die Geschichte

Die Kinoleinwand verwandelt sich dabei in einen Computer-Bildschirm, auf dem man den Videochat zwischen Freunden verfolgt. Die Zuschauer sind so mittendrin, als sich eine unbekannte Person in die Online-Unterhaltung einmischt, um sich an den Freunden für den Tod einer Mitschülerin zu rächen.

Zunächst glauben die sechs Freunde noch, dass sie es mit einer Systemstörung zu tun haben, als ein siebenter Teilnehmer namens “Billie227” in ihrem Chat erscheint. Doch dann fällt ihnen auf, dass er den Zugang ihrer Mitschülerin Laura benutzt, die sich auf den Tag genau vor einem Jahr das Leben genommen hat. Ein beschämendes Video, das im Internet verbreitet wurde, hatte sie damals zu dieser Entscheidung getrieben. Spielt ihnen da jemand einen grausamen Streich oder sucht Lauras Geist sie heim?

Panik bricht unter den Freunden aus, als der Unbekannte ihnen schreibt: Wer den Chat verlässt oder seine Fragen nicht wahrheitsgemäß beantwortet, wird sterben. Das Spiel beginnt – und zwingt die Freunde dazu, sich mit ihren Lügen und Geheimnissen auseinanderzusetzen. Durch die Konfrontation mit “Billie227” verlieren sie ihre Anonymität, die sie im Internet sonst immer geschützt und stark gemacht hat.

Unknown User – Die Kritik

Es sind die unmittelbaren und authentischen Reaktionen zwischen den Schauspielern, die dem Zuschauer quasi in Echtzeit an ihrem Grauen teilnehmen lässt: Panisches Stimmengewirr, entsetzte Mienen und verzweifelte Blicke werden durch Nahaufnahmen und manch ein verwackeltes Bild oder einen Tonfehler noch authentischer. Um das zu erreichen, haben die Schauspieler viel improvisiert. Über einen Knopf im Ohr beeinflussten Drehbuchautor Nelson Greaves (“Sleepy Hollow”) und Regisseur Levan Gabriadze (“Lucky Trouble”) die Handlung.

Die Zuschauer sehen diese hauptsächlich aus der Perspektive der Blaire: Sie verfolgen ihre Cursorbewegungen über den Bildschirm, beobachten, was sie in den Chatroom schreibt und was sie wieder löscht. Man nimmt an ihren Gedankengängen teil – die Stille, die dabei herrscht, wird nur vom Klappern der Tastatur unterbrochen. Immer wieder bekommt man das Gefühl, selber in die Tastatur zu tippen und an dem Videochat teilzunehmen, man fühlt die Angst der Freunde vor dem Ungewissen.

Die Macher von “Unknown User” nutzen es gekonnt aus, dass die Zuschauer selbst auch im Internet unterwegs sind und wissen, welche Gefahren dort lauern können. In “Unknown User” werden sie für eineinhalb Stunden auf grausamste Weise real. Produzent Timur Bekmanbetov, der sein Hollywood-Debüt 2008 mit dem Actionthriller “Wanted” gefeiert hat, wollte schon lange einen Film über das Leben des Menschen in der digitalen Welt machen, wie er im Presseheft erzählt. Mit “Unknown User” ist es ihm gelungen, ihre Abgründe bedrohlich in Szene zu setzen.

(APA)

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