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Unglücksfähre: 18 weitere Überlebende

Fünf Tage nach dem schweren Fährunglück vor der indonesischen Insel Java haben die Rettungskräfte am Mittwoch weitere 18 Überlebende gefunden. Die Hoffnung nach mehr Überlebenden schwindet.

Insgesamt 223 Menschen sind bisher gerettet worden. Sieben Tote wurden geborgen. Nach Angaben der Behörden schwindet die Hoffnung, dass viele der immer noch gut 400 Vermissten überlebt haben könnten.

Die Fähre „Senopati Nusantara“ war mit mindestens 631 Menschen besetzt, als sie am Freitag in einem Sturm vor Java unterging. Der Kapitän hatte per Funk schwere Sturmschäden gemeldet. Überlebende berichteten von ihrem Kampf gegen acht Meter hohe Wellen.

Die zuletzt aufgespürten 18©Überlebenden waren nach Angaben der Behörden etwa 500 Kilometer vom Unglückort entfernt gefunden worden. 15 von ihnen hatten sich östlich der Küste Javas an ein Riff geklammert. Keiner von ihnen habe lebensbedrohliche Verletzungen, sagte ein Behördensprecher der dpa am Telefon. „Sie waren hungrig und unterkühlt, als wir sie aufnahmen“, sagte er. Sie seien in ein örtliches Krankenhaus gebracht worden. Ein Sprecher der Suchmannschaften sagte der dpa, drei weitere Überlebende seien auf einer unbemannten Ölplattform vor der Insel Madura entdeckt worden.

Die Suche sollte bei Anbruch der Nacht unterbrochen werden und am Donnerstag weitergehen. Die Hoffnungen seien allerdings nicht mehr sehr groß. „Menschen, die zwei Tage lang nur in Rettungswesten auf dem Meer treiben, leiden an Wassermangel. Ihre Überlebenschancen sind sehr gering“, sagte ein Sprecher der Suchmannschaften. Auf Rettungsflößen seien die Chancen für die Schiffbrüchigen etwas besser.

Transportminister Hatta Radjasa sagte, die Fähre sei seetüchtig und noch relativ neu gewesen. Er sah das Wetter als Ursache des Unglücks an. Das Schiff war 1990 in Japan gebaut worden und für 850 Passagiere ausgelegt. Indonesische Passagierfähren sind allerdings bekannt für ihren geringen Sicherheitsstandard und nehmen oft mehr Passagiere auf als erlaubt. Die Marine hat sieben Schiffe, zwei Hubschrauber und drei Flugzeuge eingesetzt. Ihre Suche konzentriert sich jetzt nach Angaben der Behörden auf kleine Inseln östlich von Java.

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