“Es ist eine der besten Organisationen, wenn nicht überhaupt die beste, die ich in meinen zehn Jahren erlebt habe”, schwärmte der aus Graz stammende oberste Contest-Enthusiast im Interview mit der APA : “Die Freundlichkeit der Menschen ist unglaublich.”
Lob für die Wiener Stadthalle und Co.
In der Stadthalle funktioniere alles sehr gut, was auch für das Pressezentrum gelte: “Das ist wirklich unglaublich toll gemacht.” Aufmerksamkeit errege auch die Bühne und das Ballett der von der Decke herabgleitenden Kugeln.
“Alle relevanten Institutionen ziehen an einem Strang, der ORF, die Fanclubs, Conchitas Management, die Stadt. Alle wissen, dass die Chance, einen Song Contest austragen zu können, nicht so schnell wiederkommen wird. Das ist wirklich ein tolles Zusammenarbeiten. Man muss es sagen”, streute Tritremmel allen Beteiligten Rosen. Auch in den – meist sehr kritischen – anderen Europäischen OGAE-Fanclubs sei die Grundstimmung eine “sehr positive”, berichtete er.
Markus Tritremmel kritisiert Liedqualität
Ob es etwas gebe, das man besser machen könnte? Tatsächlich hat der OGAE-Präsident (die Abkürzung steht für Organisation Generale des Amateurs de l’Eurovision) – einen Kritikpunkt, an dem die Veranstalter – wie er bekräftigt – exakt gar nichts ändern können: Er habe den balladenhaften “Jahrgang” des 60. Song Contests von der Liedqualität her “sehr, sehr durchwachsen” gefunden: “Es ist nichts extrem schlecht, aber sehr viel Einheitsbrei.” Falls Schweden (mit Mans Zelmerlöw, Anm.) gewinnen würde, fände er es schade, weil ein Lied aufgrund seiner Performance gewinnen würde und weniger wegen der Qualitäten des Songs selbst.
“Australien strategisch bestes Lied”
Es seien keine Nummern dabei gewesen, die das Zeug zum europaweiten Hit hätten: “Vom strategischen her wäre Australien das beste Lied, es ist radiotauglich, was Italien zum Beispiel nicht ist, das ist ein Festivalsong.” Toll wäre auch, dass Australien im Siegesfall kommendes Jahr als Titelverteidiger wieder mit dabei wäre.
Den Bewerb erneut in Wien auszutragen, fände er jedoch keine gute Idee: “Das wäre meines Erachtens blöd und würde nicht funktionieren.” Man könne auch die Bühne nicht erneut verwenden: “Im Grunde genommen gibt es nichts, was dafür sprechen würde, außer, dass Wien eine tolle Stadt ist.” Er habe außerdem gehört, dass der Song Contest bei einem Sieg von Guy Sebastian wohl in Deutschland stattfinden werde.
Zum Österreich-Beitrag beim ESC
Und der Beitrag Österreich? “Ich bin mit dem Lied sehr zufrieden”, outete sich Tritremmel als Fan der Makemakes. Diese seien alle Musiker – und immerhin handle es sich ja auch um einen Song- und nicht nur um einen Show-Contest. Einen neuerlichen Titelgewinn beim heutigen Finale schloss jedoch auch der Fanclub-Präsident aus: “Um den Sieg werden wir nicht mitkämpfen.”
(apa/red)