Nach Information der MSZP werden mehr als 400 Delegierte in geheimer Wahl die neue Parteispitze wählen, die nur noch einen Vize-Vorsitzenden enthalten soll. Die alte Parteiführung werde zu 90 Prozent ausgetauscht, erklärte der MSZP-Abgeordnete Tibor Szanyi in den Medien.
Die im Vorfeld des Sonderparteitages veröffentlichten Analysen sprechen von einer “beispiellosen Krise” innerhalb der MSZP. Kontrete Vorstellungen über einen Ausweg aus der Krise würden nur Ex-Premier Ferenc Gyurcsany und Ex-Parlamentspräsidentin Katalin Szili haben, berichtet die Wochenzeitung “HVG”. Dabei stünde infrage, ob sich die MSZP als “determinierende Kraft der Linken” wieder “aus der Asche erheben kann”. Die Feststellung der Identität der Partei würde innerhalb der Parteispitze immer größere Probleme darstellen.
Ex-Premier Ferenc Gyurcsany wird als “innovativste Persönichkeit” der MSZP bezeichnet, der jedoch gemeinsam mit Katalin Szili “vom Duo Mesterhazy-Lendvai abgeschrieben wurde”. Das “Tandem” würde auch gegen Ex-Krisen-Premier Gordon Bajnai agieren und ihn auch “in Zukunft nicht in der Rolle einer authentischen Referenz-Persönlichkeit der Linken sehen wollen”. Laut “HVG hätte Bajnai gezeigt, daß er fähig ist für eine “hochqualitative Regierungstätigkeit”, er sei jedoch politisch gesehen ein “Neulig”, was sich ändern könnte. Der parteilose Bajnai hätte sich nur “vorübergehend” von der Politik zurückgezogen und würde abwarten. Wenn das “Patt” bei den Sozialisten einen Dauercharakter annehmen solle, die “Reserven des Duos Mesterhazy-Lendvai ausgehen” und Gyurcsany “unglaubwürdig” würde, dann könnte Gordon Bajnai die “letzte Hoffnung” der Sozialisten werden.