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UNESCO reagiert: WKR-Ball wird kein Kulturerbe

Die UNESCO hat entschieden, dass der WKR-Ball, der für solche Szenen sorgte, kein Kulturerbe ist
Die UNESCO hat entschieden, dass der WKR-Ball, der für solche Szenen sorgte, kein Kulturerbe ist ©APA
Für massive Kontroversen sorgte die Nachricht, dass der umstrittene WKR-Ball auf der Liste steht, um UNESCO-Kulturerbe zu werden. Nun reagiert die UNESCO: Der Ball wurde von der Liste entfernt - und mit ihm gleich alle anderen Wiener Traditionsbälle.
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Eine radikale Entscheidung traf die österreichische UNESCO-Kommission zum Thema WKR-Ball auf der Kulturerbe-Liste: Nun wurde das gesamte Element “Wiener Ball” – und damit auch den WKR-Ball – aus dem Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich gestrichen.

Präsidentin der UNESCO-Kommission bedauert

“Wir bedauern, dass wir im Rahmen der Einreichung die Listung des WKR-Balls übersehen haben und haben uns nun entschieden, die gesamte Liste der Wiener Traditionsbälle per sofort aus dem Verzeichnis zu entfernen”, erklärte Eva Nowotny, Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission am Donnerstag in einer Aussendung.

Es liege nun beim Antragsteller – dem Kontaktkomitee der Wiener Nobel- und Traditionsbälle -, die Liste der Bälle abzuklären.

Wiederaufnahme der Wiener Bälle möglich

“Eine abgeklärte Liste kann selbstverständlich wieder aufgenommen werden”, so Nowotny. Eine Eintragung in das Verzeichnis müsse grundsätzlich auch mit den Grundwerten und Grundprinzipien der UNESCO im Einklang stehen, “wobei Toleranz und Respekt vor anderen Kulturen und Wertschätzung kultureller Diversität besondere Priorität haben”, so die Präsidentin.

Grundsätzlich entscheidet die UNESCO nicht von sich aus, was zum immateriellen Kulturerbe erklärt wird, sondern prüft entsprechende Anträge von Traditionsträgern. In diesem Fall war dies das Kontaktkomitee der Wiener Nobel- und Traditionsbälle.

Neuer Antrag für “Wiener Ball” noch fraglich

Wie später am Donnerstag bekannt wurde, ist noch offen, ob sich der “Wiener Ball” – ohne den umstrittenen Ball des Wiener Korporationsringes – neuerlich als Weltkulturerbe bei der UNESCO bewerben wird.

Das werde man sehen, im Moment gebe es noch viele Gespräche, sagte Susanne Schöner, Vorsitzende des Kontakt-Komittee der Wiener Nobel- und Traditionsbälle, die das Element “Wiener Ball” als immaterielles Kulturerbe bei der UNESCO eingereicht hatte.

Vorerst auch Aus für Opernball und Co.

Bis zur Entscheidung werde es jedenfalls noch dauern. Das sei ein “langfristiger Prozess”, so Schöner. Für die heurige Ballsaison sei die Sache jedenfalls schon gelaufen. Die Diskussion um den Ball der Burschenschafter hatte dazu geführt, dass die österreichische UNESCO-Komission den “Wiener Ball” aus dem Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes gestrichen hat. Damit verloren auch der Opernball, der Philharmonikerball und andere bekannte Bälle ihren Status als “Weltkulturerbe”.

Die SPÖ begrüßte diesen Schritt. “Die Entscheidung der UNESCO-Kommission ist ein klares und unmissverständlichen Zeichen gegen Rechtsextremismus und zu hundert Prozent unterstützenswert”, sagte Nationalratsabgeordnete Petra Bayr. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sah dagegen das Aus für den WKR-Ball als “Anlassentscheidung aufgrund von gezieltem linksextremem Mobbing”.

(apa)

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