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Vater von Breivik hält sich für mitverantwortlich

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Der Vater des norwegischen Attentäters Anders Behring Breivik bezeichnet sich in seinem am Donnerstag veröffentlichten Buch als mitverantwortlich für die Untaten seines Sohns. "Wäre ich ein besserer Vater gewesen, wäre er heute vielleicht ein anderer Mensch", sagte Jens Breivik in Oslo bei der Vorstellung seines Buchs "Meine Schuld? Die Geschichte eines Vaters".


Demnach wirft sich der frühere Diplomat vor allem vor, zu seinem ohne Vater aufwachsenden Sohn nicht den Kontakt gehalten zu haben. Der rechtsextreme Breivik hatte am 22. Juli 2011 insgesamt 77 Menschen getötet. Er verbüßt inzwischen eine Haftstrafe von 21 Jahren, die verlängert werden kann. Ein Großteil der Opfer des Massakers waren Mitglieder der Jugendorganisation der Arbeiterpartei, die sich zu einem Sommerlager auf der Insel Utöya bei Oslo aufhielten. In seinem Prozess bezeichnete Breivik seine Taten als “notwendig” und beharrte auf seinem rechtsextremen Gedankengut.

Breiviks Vater, ein früherer norwegischer Diplomat, ist zum vierten Mal verheiratet und lebt seit seiner Pensionierung in Frankreich. Von der 2013 verstorbenen Mutter Wenche Behring Breivik trennte er sich nach der Geburt des Sohns. Im Prozess gegen Anders Breivik wurde deutlich, dass sich die norwegischen Jugendschutzbehörden um das Wohl des bei der Mutter aufwachsenden Kindes sorgten. Der Vater scheiterte aber mit dem Versuch, das Sorgerecht zu bekommen.

Als Anders Behring Breivik etwa 16 Jahre alt war, endet der Kontakt zum Vater. Beide bezichtigen einander, die Beziehung abgebrochen zu haben. “Ich hätte mehr machen können, das ist mir bewusst”, sagte Jens Breivik bei der Buchvorstellung. “Ich bin immerhin der Vater, der Erwachsene und es war nicht an meinem Jungen, den Kontakt aufzunehmen.” Er sei “zu passiv” gewesen, sagte Jens Breivik.

Breivik lehnt heute den Kontakt zu seinem Vater ab. In einem Brief an Jens Breivik schrieb er, jeder Anhänger seiner Ideologie sei ihm willkommen. “Aber wir wissen beide, dass du dich niemals für den schwierigen Weg entscheiden würdest”, heißt es in dem Brief. Jens Breivik glaubt, dass sich sein Sohn in Haft weiter radikalisiert. Bei der Buchvorstellung sagte er: “Wird er vielleicht sogar noch gefährlicher? Ich weiß es nicht.”

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