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Übersiedung von Wien nach Klosterneuburg für Umweltbundesamt-Chef Rebernig "denkbar"

Der Chef des Umweltbundesamtes, Georg Rebernig, hält einen Umzug nach Klosterneuburg für "denkbar".
Der Chef des Umweltbundesamtes, Georg Rebernig, hält einen Umzug nach Klosterneuburg für "denkbar". ©APA (Sujet)
Georg Rebernig, der Geschäftsführer des Umweltbundesamtes, hält eine Übersiedung seiner Behörde von Wien nach Klosterneuburg für "denkbar". Wenn man ein modernes, funktionales Gebäude im Eigentum und eine Anbindung an das hochrangige, öffentliche Verkehrsnetz bekomme, sei eine gute Lösung möglich, so Rebernig.

Die Absiedelung in die zwölf Kilometer außerhalb der Stadtgrenze gelegene Gemeinde in Niederösterreich hatte zuletzt vor allem in Wien heftige Kritik ausgelöst. Die Bundeshauptstadt hatte der Behörde 13 neue Standorte angeboten, der zuständige Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) beharrte jedoch auf der Übersiedlung nach Klosterneuburg und verwies auf eine bereits mit Niederösterreich unterzeichnete Vereinbarung.

Pro Umzug: Finanzen und Öffi-Anbindung

Zu den Übersiedlungskosten von rund 46 Millionen Euro stellte Rebernig nun gegenüber der APA fest, dass das Umweltbundesamt derzeit auf vier Standorte in Wien aufgeteilt sei, das Zentralgebäude an der Spittelauer Lände sei sanierungsbedürftig. Der Bund habe sich zu einem finanziellen Beitrag von 25 Mio. und das Land Niederösterreich von zwölf Mio. Euro bereit erklärt. “Diese 37 Millionen sind eine wirklich maßgebliche Summe”, betonte der Geschäftsführer. Derzeit habe die Behörde Miet- und Betriebskosten von 2,8 Mio. Euro pro Jahr. Nun sei ein modernes, funktionales Gebäude im Eigentum möglich und machbar, damit könne man langfristig Kosten sparen.

Wichtig ist dem Geschäftsführer auch eine Anbindung an das hochrangige, öffentliche Verkehrsnetz. Dies sei in Klosterneuburg möglich, weil der Bürgermeister einen Standort möglichst nahe an einer Schnellbahn-Station zugesagt habe.

Umweltbundesamt-Umzug: Bedenken des Personals

Rebernig versucht auch, auf die Bedenken und Wünsche seiner Belegschaft einzugehen. Es sei ihm bewusst, dass den Mitarbeitern die längere Anfahrt nach Klosterneuburg Sorgen mache. Deshalb habe man begonnen, gemeinsam mit den Kollegen “einen Prozess aufzusetzen”. So soll es etwa für die ersten fünf bis zehn Jahre eine Unterstützung für die längere Wegzeit und die erhöhten Fahrtkosten geben. Auch die Möglichkeit von Telearbeit werde geprüft.

Die von der Belegschaft geforderte Einbindung in die Entscheidungen sichert der Geschäftsführer nicht nur zu, er hält sie auch für notwendig. Für die konkrete Ausgestaltung, etwa für das Raum- und Funktionskonzept, brauche man den Input der Kollegen. Und zu dem von der Belegschaft geforderten “zentralen Standort” schlägt Rebernig vor, zumindest einen Raum auch in Wien für Besprechungen oder sonstige Arbeiten vorzuhalten.

Auch Rupprechter hatte zuletzt die Möglichkeit ins Spiel gebracht, ein kleines “Headquarter” in Wien zu belassen, die Mehrheit der rund 500 Mitarbeiter aber nach Klosterneuburg zu übersiedeln. Damit könnte er das Umweltkontrollgesetz umgehen, das in Paragraf 5 Wien als Sitz für das Umweltbundesamt vorsieht. Der Geschäftsführer wollte sich dazu nicht konkret äußern, er erklärte nur, der Standortwechsel werde erst in fünf bis sechs Jahren tatsächlich vollzogen und erst dann sei diese Frage bzw. eine etwaige Gesetzesänderung zu klären.

(APA/Red)

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