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"Überhaupt keinen Zeitdruck": FPÖ geht Kandidatensuche ruhig an

Die FPÖ lässt sich Zeit mit der Entscheidungsfindung.
Die FPÖ lässt sich Zeit mit der Entscheidungsfindung. ©APA/Helmut Fohringer
Die FPÖ wird bei der Vorstandssitzung am Mittwoch keine Entscheidung über ihren Kandidaten zur Bundespräsidentenwahl treffen.
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Hofer will nicht kandidieren

Die FPÖ wird bei ihrer Vorstandssitzung am Mittwoch definitiv noch keine Entscheidung über ihren Kandidaten zur Wahl des Bundespräsidenten treffen. “Wir haben überhaupt keinen Zeitdruck”, sagte Parteichef Heinz-Christian Strache vor Beginn der Sitzung. “Eine Entscheidung wird es heute nicht geben.”

Strache verwies darauf, dass bis Mitte März Zeit ist, die Wahlvorschläge bei der Wahlbehörde einzureichen. “Wir stehen nicht unter Druck.” Außerdem seien bei der Vorstandssitzung gar nicht alle für die Kandidatur infrage kommenden Persönlichkeiten anwesend – und er wolle vor Bekanntgabe mit den Betroffenen persönlich sprechen. Vorher werde es keine Entscheidung geben.

Gudenus: “Alles offen”

Gefragt nach dem zuletzt medial als einer der Favoriten genannten Johann Gudenus, sagte Strache, dieser wäre “auch ein guter Kandidat” – so wie viele andere. Zu jung für das Amt wäre der 39-jährige Wiener Vizebürgermeister laut Strache keineswegs, außerdem wäre er hervorragend ausgebildet, verwies er darauf, dass Gudenus die diplomatische Akademie absolviert hat. Gudenus selbst sagte vor der Sitzung lediglich, es sei “alles offen”. Dass die FPÖ die Islam-Expertin Karin Kneissl als Kandidatin angefragt hat, bestätigte Strache. Man habe mehrere “Persönlichkeiten” angefragt, unter anderem auch Kneissl. Die Nahost-Expertin hatte am Dienstag erklärt, sie sei vorige Woche seitens der FPÖ angefragt worden, stehe aber nicht zur Verfügung.

Der ebenfalls auch von Strache immer wieder als möglicher Kandidat genannte Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer meinte bei seinem Eintreffen, an seiner grundsätzlichen Haltung – dass er das Amt keineswegs anstrebe – habe sich nichts geändert. Es ehre ihn zwar sehr, dass Strache und andere Parteikollegen ihn immer wieder ins Spiel gebracht haben.

Asylgipfel: Strache weiter verärgert

Er habe aber Bedenken, “was meine physischen Eigenschaften angeht”, sagte er mit Blick auf seine 2003 bei einem Paragleiterunfall erlittene Rückenverletzung, die ihn zeitweise auch an den Rollstuhl fesselte. “Ich bin ja ein behinderter Politiker – und ein Wahlkampf ist kein Spaziergang.” Es werde im Vorstand jedenfalls maximal eine Vorbesprechung beziehungsweise Vorentscheidung zum Thema Präsidentschaftskandidat geben, betonte der Dritte Präsident.

Strache kündigte an, man werde sich im Vorstand auch mit dem Asylgipfel von Bund, Länder und Gemeinden befassen. Zum wiederholten Mal zeigte er sich verärgert, dass seine Partei zu dem Treffen keine Einladung erhalten hat und forderte die Regierung angesichts deren Vorgehen in der Flüchtlingskrise erneut zum Rücktritt auf.

(APA, Red.)

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