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Über „alten Kitsch" und wertvolle Zeitdokumente

Am Podium diskutierten Florian Kasseroler, Andreas Rudigier, Helmut Schlatter, Peter Schmid und Winfried Nussbaumüller.
Am Podium diskutierten Florian Kasseroler, Andreas Rudigier, Helmut Schlatter, Peter Schmid und Winfried Nussbaumüller.
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wurde ein Sammlungskonzept für den Walgau angedacht.

Wohl jeder, der seinen Dachboden entrümpelt, kennt diese Art von Gedanken: Was ist erhaltungswürdig? Macht es Sinn, Dinge aus vergangenen Zeiten aufzubewahren? Diese Überlegungen in einem größeren Rahmen stellte sich auch der Verein „Kulturgütersammlung Walgau”. Nur, dass Helmut Schlatter und sein Team noch weiter gehen: Wo tragen Sammlungen zur Identität des Walgaus bei? Macht es Sinn, ein Depot einzurichten? In den Jahren 2009 bis 2011wurde ein Prozess eingeleitet, in dem es auch darum ging, die Walgaugemeinden auch in diesen Überlegungen zu vernetzen. „Als Kulturakteure sind wir natürlich auch Sammler. Daraus entstand der Verein, um ein gemeinsame Sprachrohr zu haben”, erläutert Helmut Schlatter. Ziel ist, bis Ende 2014 einen Fahrplan zu erarbeiten und tragfähige Lösungen zu entwickeln.

Geballte Wissenskraft

Eine Podiumsdiskussion mit dem Kulturamtsleiter des Landes Vorarlberg, Winfried Nussbaumüller, Andreas Rudigier als Direktor des Vorarlberg-Museums, der Nenzinger Bürgermeister Florian Kasseroler, Peter Schmid von den Vorarlberger Museumswelten sowie Helmut Schlatter für die Kulturgütersammlung Walgau sollte ein weiterer Schritt auf diesem Weg sein. „Es geht nicht nur ums Sammeln sondern auch ums Deponieren und Erforschen”, erläutert Andreas Rudigier, „dass früher immer nur die zweitbesten Stücke einer Sammlung in die Museen kamen. Die besten haben die Menschen für sich behalten.” Dass sich Antiquitätenhändler als größte Konkurrenz der Museen erwiesen, habe sich glücklicherweise geändert. Gerade in kleinen Sammlungen sei der „Geist des Sammelns” noch deutlich spürbar, betonte auch Winfried Nussbaumüller. Geld sei jedoch die Frage, die die Visionen erdet.

Bürgermeister Florian Kasseroler betrachtete die finanzielle Seite: „In Zeiten explodierender Kosten für die Gemeinden sei die Gefahr groß, dass Kulturbudgets gekürzt werden. Ein klares Bekenntnis der Regio zeige, dass die Gemeinden die Verantwortung für diesen Bereich sehr wohl sehen.” Interessant schließlich auch die Erfahrungen, die Peter Schmid von den Vorarlberger Museumswelten in der Praxis macht: „Vereine überlassen uns ihre großen Fahrzeuge, kleine Raritäten, die in ihre Vitrinen passen, behalten sie jedoch selbst.” Zum Abschluss gab es noch Lob von Andreas Rudigier für die im Walgau geleistete Arbeit: Man befinde sich hier auf einem guten Weg.

 

 

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