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Udo Jürgens an Herzversagen verstorben

Eine Musiklegende ist tot: Sänger Udo Jürgens ist im Alter von 80 Jahren verstorben.
Eine Musiklegende ist tot: Sänger Udo Jürgens ist im Alter von 80 Jahren verstorben. ©EPA/ APA
Udo Jürgens (80) ist tot. Der Sänger und Komponist verstarb am Sonntag überraschend an akutem Herzversagen.
Udo Jürgens in Bildern
Entertainerlegende mit Traumkarriere

Wie sein Management am Sonntag mitteilte, brach der Interpret von Liedern wie “Griechischer Wein” und “Es wird Nacht, Señorita” am Sonntagnachmittag bei einem Spaziergang im Schweizer Gottlieben im Kanton Thurgau bewusstlos zusammen. Trotz sofortiger Wiederbelebungsmaßnahmen sei Jürgens im Kantonsspital Münsterlingen am Sonntagnachmittag um 16.25 Uhr an akutem Herzversagen verstorben.

Jürgens Manager Freddy Burger, Pepe Lienhard und das ganze Management- und Tourneeteam seien geschockt und in großer Trauer. Nach den Konzerterfolgen der aktuellen Tournee seien alle “erschüttert und fassungslos über den unerwarteten und plötzlichen Tod ihres Freundes”, hieß es in einer Aussendung am Sonntagabend.

Schweizer und Deutsche Blätter voller Hommagen

Die deutschsprachigen Medien haben am Montag den überraschend verstorbenen Musiker und Entertainer Udo Jürgens noch einmal hochleben lassen. “Merci, Udo”, “Vielen Dank für die Blumen”, “Adieu, Adieu, Adieu”, heißt es in Anspielung an Lieder und Liedtexte des Stars.

In der Schweiz und in Deutschland dominiert auf den Titelblättern und Nachrichten-Websites ein Mann: Udo Jürgens, der am Sonntagnachmittag im Alter von 80 Jahren überraschend auf einem Spaziergang im Schweizer Kanton Thurgau zusammengebrochen und im Spital an Herzversagen gestorben ist.

“Merci, Udo”, titelt die Schweizer Boulevardzeitung “Blick” und räumte die Frontseite für ein ganzseitiges Bild des populären Musikers. “Die Welt muss Abschied nehmen von einem der letzten großen Entertainer”.

“Mitten aus dem Leben gerissen”, heißt die Schlagzeile beim Schweizr “Tages-Anzeiger”. Anspielungen auf den Titel seiner gerade abgeschlossenen Tournee “Mitten im Leben” machen viele Zeitungen und Websites.

“Abschied von einer Musiklegende”, verkündet die “Neue Zürcher Zeitung” nüchtern auf ihrer Titelseite. “Das Ende einer unaufhörlichen Melodie”, schreibt die “Basler Zeitung”. “Seine Lieder bleiben”, heißt es auf SRF.ch. Das Schweizer Fernsehen SRF sendete am Sonntagabend einen Dokumentarfilm zu Udo Jürgens anstelle eines Best of-Zusammenschnitts der Satieresendung “Giacobbo/Müller”.

Udo Jürgens lebte im Kanton Zürich, kam in Österreich als Sohn deutschstämmiger Eltern auf die Welt und hatte sowohl die schweizerische wie auch die österreichische Staatsbürgerschaft – entsprechend überspannt sein Tod die Medien in den drei Ländern.

“Keiner beherrschte die Kunst besser, dem deutschen Schlager Tiefgang zu geben. Keiner stand zugleich so über diesem Genre. Udo Jürgens war die Größe in der Branche, die doch sonst so von Oberflächlichkeit lebt”, schreibt “Spiegel online”.

“Merci dem Mann am Klavier”, titelt Welt.de. Eine stilbildende Art Lied habe er entwickelt, das Udo-Jürgens-Lied. “Er sang über unsere Hoffnungen, weil er sie teilte”, hieß es auf Sueddeutsche.de.

Ebenfalls ein omnipräsentes Thema: Udo Jürgens und die Frauen. “Treue war was für die Anderen”, fasste die deutsche “Bild”-Zeitung zusammen.

Nicht fehlen auf den Onlineseiten dürfen die zahlreichen Reaktionen aus Showbusiness, Medien und Politik. In Tweets und anderen Kurzzitaten kommen Weggefährten, Bewunderer und Familienmitglieder zu Wort.

Internet trauert um großen Entertainer

In einer ersten Reaktion auf die Meldung vom Ableben von Udo Jürgens haben Tausende im Internet ihre Trauer zum Ausdruck gebracht. “Mein Beileid” und “fassungslos” hieß es etwa in Wortspenden am Sonntagabend auf Twitter. In Zeitungsforen herrschte sowohl Bestürzung als auch Dankbarkeit. “Einer der besten ist nicht mehr” war hier ebenso zu lesen wie “Merci, Udo!”.

Udo Jürgens galt als einer der beliebtesten Entertainer im deutschsprachigen Raum. Seine Hits und Evergreens wie “Aber bitte mit Sahne”, “Griechischer Wein” oder “Immer wieder geht die Sonne auf” sind für viele bis heute “einfach Kult”, wie ein Kritiker schrieb. Mit seiner Musik werde er ewig weiterleben, drückte ein Fan seinen Dank aus.

Bruder von Udo Jürgens fassungslos

Der Tod von Udo Jürgens traf die Familie ohne Vorwarnung. Bruder Manfred und Tochter Jenny sind bestürzt. Die Familie von Udo Jürgens ist geschockt über dessen plötzlichen Tod. Der Maler Manfred Bockelmann sagte er am Sonntag der Nachrichtenagentur APA: “Ich kann nicht fassen, dass es so plötzlich passiert ist.” Die Nachricht sei “ein großer Schock für die Familie”, ergänzte der 71-jährige Künstler, der mit seiner Familie in Kärnten in Österreich lebt. Jürgens hatte Manfred Bockelmann mit seinem Lied “Mein Bruder ist ein Maler” 1977 ein musikalisches Denkmal gesetzt.

Tochter: “Der Schmerz und die Traurigkeit sind groß”

Tochter Jenny Jürgens traf die Nachricht vom Tod ihres Vaters ebenfalls völlig unvorbereitet, wie ihr Düsseldorfer Management auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. “Der Schmerz und die Traurigkeit sind groß. Ihr ganzes Ansinnen gilt im Moment ihrer Familie, der sie nun in dieser schwierigen Zeit nahe sein möchte”, so das Management von Jenny Jürgens.

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Lindenberg: “Als wäre ein Familienmitglied von uns gegangen”

Nach dem Tod von Udo Jürgens haben zahlreiche Politiker und Kollegen den Sänger ausführlich gewürdigt. Udo Lindenberg (68) zeigte sich betroffen über den Tod von Udo Jürgens. “Bin tief geschockt. Ein schmerzlicher Verlust”, teilte der in Hamburg lebende Rocksänger am Sonntag per SMS der Deutschen Presse-Agentur mit. “Es ist, als wäre ein Familienmitglied von uns gegangen”, fügte Lindenberg hinzu.

Conchita Wurst zutiefst betroffen

Die Sängerin Conchita Wurst hat sich via Twitter zutiefst betroffen über den Tod von Udo Jürgens geäußert. “Du warst ein großartiger Künstler – Merci!”, schrieb die erste heimische Song-Contest-Siegerin seit dem Triumph von Udo Jürgens.

Dieser hatte 1966 mit “Merci, Cherie” den Grand Prix nach Österreich geholt, Conchita Wurst gewann heuer im Mai mit “Rise Like a Phoenix”.

Faymann: “Jürgens war ein großer Österreicher”

“Jürgens war nicht nur ein Botschafter Österreichs in der Welt, sondern hat auch stets politische Haltung bewiesen, indem er sich immer für die Demokratie stark gemacht und nie seine Heimat Österreich vergessen hat”, so Faymann am Sonntagabend. Er habe Jürgens versichert, dass Österreich stolz auf ihn sei. “Udo Jürgens war ein großer Österreicher und ein musikalischer Botschafter unseres Landes”, heißt es in der Mitteilung Faymanns weiter.

Auch Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) zeigte sich “zutiefst schockiert und persönlich betroffen”. Mit seiner Musik seien “Generationen aufgewachsen, sie hat uns berührt, begeistert und so manchen über traurige Momente hinweg getröstet.” Am 27. Februar hätte der Sänger im Bundeskanzleramt das “Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse” verliehen bekommen sollen, teilte Ostermayer mit.

Auch von weiteren Politikern gab es bereits am Sonntagabend Trauerbekundungen. ÖVP-Kultursprecherin Maria Fekter sagte, mit dem Tod von Udo Jürgens verliere Österreich “heute einen seiner größten Musiker und Entertainer”. FPÖ-Chef HC Strache gab sich “tief erschüttert” und sagt, Jürgens habe sich in die Herzen aller Österreicher gesungen. Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) schrieb, dass der Entertainer “Kärntens bekanntester Botschafter” gewesen sei. “Seine Lieder sind ohne Ablaufdatum.”

“Ein Popstar und Mahner”

Für ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz war Jürgens “eine historische Persönlichkeit”, für ORF-Programmchefin Kathrin Zechner hinterlässt die traurige Nachricht “einen tiefen Schmerz”. Für die deutsche Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) war der Sänger schlicht ein “Ausnahmekünstler”.

Grünen-Kultursprecher Wolfgang Zinggl bezeichnete Jürgens als “Popstar und Mahner”, NEOS-Kultursprecherin Beate Meinl-Reisinger sah ihn als “Unbeugsamen, der an sich und die Kraft seiner Lieder geglaubt hat”. Und für das BZÖ war Jürgens “der größte Entertainer, den Österreich jemals gesehen hat”. Für Wiens Bürgermeister Michael Häupl und Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (beide SPÖ) bleibt Jürgens als “Vorbild für Generationen unvergessen”, für die Wiener ÖVP-Kultursprecherin Isabella Leeb “geht ein Stück musikalische Zeitgeschichte Österreichs zu Ende”. Grünen-Chefin Eva Glawischnig lobte, dass Jürgens auch politische Stellungnahmen nicht gescheut habe, wie etwa seine klare Abgrenzung gegenüber der Politik Jörg Haiders gezeigt habe.

Parlamentspräsidentin Doris Bures (SPÖ) erklärte, Jürgens habe “Menschen quer durch alle gesellschaftlichen Gruppierungen bewegt”. Ähnlich äußerte sich auch Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP), der hervorhob, der Musiker habe einen “wesentlichen Beitrag für die internationale Anerkennung der österreichischen Musikwirtschaft” geleistet.

Pensionistenverbands-Präsident Karl Blecha erinnerte daran, dass Jürgens “der älteren Generation mit seinem Song ‘Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an!’ eine Hymne geschrieben und weit vor der Zeit ein neues Lebensgefühl gegeben” habe. Der Hamburger Musicalveranstalter Stage Entertainment, der das Musicals “Ich war noch niemals in New York” mit Jürgens realisierte, lobte die “Professionalität und Genialität” des Künstlers, die “uns alle immer tief beeindruckt und inspiriert” habe.

Merci für all die Evergreens

Bilanz eines großen Entertainers: mehr als 1000 Songs. Mehr als 100 Millionen verkaufte Platten. Mehr als ein halbes Jahrhundert auf der Bühne. Merci, Udo Jürgens. Für schöne Stunden und tolle Songs.

Er hat Klatschtanten humorvoll in den Sahnetod geschickt und griechischen Wein zum Ohrwurm gemacht. Er hat Spießigkeit und Heuchelei in ehrenwerten Häusern entlarvt. Und immer, immer wieder hat Udo Jürgens die Hoffnung und die Liebe hochleben lassen. Jetzt ist der große Entertainer im Alter von 80 Jahren gestorben. Hits mit klugen Texten zu wunderbaren Melodien waren sein Markenzeichen – und sind nun als Evergreens sein Vermächtnis.

Seine Erfolge schmücken Rekordstatistiken: Jürgens komponierte in einer mehr als ein halbes Jahrhundert umspannenden Erfolgskarriere über 1000 Songs, von denen etliche Superhits wurden. Er spielte mehr als 50 Alben ein und verkaufte mehr als 100 Millionen Tonträger.

Udo Jürgens wird am 17.10.1981 mit dem Paul-Lincke-Ring der Stadt Goslar ausgezeichnet. dpa (Archiv)
Udo Jürgens wird am 17.10.1981 mit dem Paul-Lincke-Ring der Stadt Goslar ausgezeichnet. dpa (Archiv) ©Udo Jürgens wird am 17.10.1981 mit dem Paul-Lincke-Ring der Stadt Goslar ausgezeichnet. dpa (Archiv)

Seine Live-Auftritte mit Hits wie “Es wird Nacht, Señorita”, “Aber bitte mit Sahne”, “Griechischer Wein” oder “Immer wieder geht die Sonne auf” waren lange Zeit einfach Kult. Bei Tourneen durch fast ganz Europa erlebten Millionen Udo Jürgens auf der Bühne – samt seiner legendären Zugaben im weißen Bademantel.

Schon als Junge spielte der 1934 in Klagenfurt geborene Sohn der großbürgerlichen deutsch-österreichischen Familie Bockelmann Mundharmonika und Akkordeon, bald auch Klavier. Doch beinahe wäre in der ungeliebten Hitlerjugend die Musikerkarriere des Udo Jürgen Bockelmann verhindert worden: Damals bekam das junge Talent eine so brutale Ohrfeige, dass dadurch seine Hörfähigkeit auf einer Seite vermindert wurde.

Krieg und Nachkriegszeit seien auch für ihn bedrückende Jahre gewesen, berichtete Jürgens 2004 in seinem Bestseller “Der Mann mit dem Fagott”. Damals entstand wohl schon jenes “unstillbare Harmoniebedürfnis”, zu dem Jürgens sich stets bekannte.

Manch anderen in der Unterhaltungsbranche hätte so ein Grundgefühl zu watteweichem Schmusekitsch verleiten können. Jürgens hingegen bewies als “Chansonnier deutscher Sprache”, dass Popmusik und geistiger Anspruch keineswegs Gegensätze sein müssen. Dafür verlieh ihm die Republik Österreich 1985 den Berufstitel “Professor” – und das, obwohl Jürgens längst in die steuerfreundliche Schweiz umgezogen war, wo der Millionär zuletzt in einer Villa am Zürichsee wohnte.

Der Schlagerstar bei einem Auftritt in Zürich. APA/ Keystone (Archiv 2012)
Der Schlagerstar bei einem Auftritt in Zürich. APA/ Keystone (Archiv 2012) ©Der Schlagerstar bei einem Auftritt in Zürich. APA/ Keystone (Archiv 2012)

“Als Komponist und Textdichter ist es Udo Jürgens gelungen, unvergessliche Melodien mit mal heiteren, mal nachdenklichen und philosophischen Texten zu vereinen”, hieß es in der Laudatio, als er 2014 in Berlin für sein Lebenswerk vom Musikrechteverwerter Gema geehrt wurde.

Zur deutschen Hauptstadt hatte der Star eine besondere Beziehung. Auch als 1989 die Mauer fiel und Ostdeutsche zu Zehntausenden nach West-Berlin strömten, war Jürgens gerade in Berlin. “Wir haben mehr als nur eine Träne zerdrückt, sind uns mit wildfremden Menschen in den Armen gelegen”, berichtete er der Nachrichtenagentur dpa. “Ich habe 5000 Mark genommen und den Leuten in die Tasche gesteckt, in Hundertern, ganz heimlich.”

Ein Jahr vorher schon sagte Jürgens mit dem Song “Moskau – New York” das Ende des Kalten Krieges voraus: “In Berlin wird die Mauer von beiden Seiten zerschlagen, als gemeinsame Fackel wird Freiheit ins Morgen getragen.”

Die Prophezeiung geriet 1988 angesichts einer Kontroverse in den Hintergrund, die “der Moralist am Klavier” (“taz”) mit dem Song “Gehet hin und vermehret Euch” auf demselben Album auslöste. Das Lied wurde als Angriff auf die Haltung des Vatikans zur Empfängnisverhütung gedeutet und bei vielen Rundfunkanstalten mit einem Sendeverbot belegt.

Den internationalen Durchbruch hatte sich der spätere “Schlager-Professor” 1966 bei seiner dritten Teilnahme am Eurovision Song Contest (damals noch: Grand Prix Eurovision) mit einem Lied ersungen, das auf der langen Liste seiner Evergreens weit oben steht: “Merci Chérie”.

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Lange danach sang Jürgens zur Begeisterung vieler Rentner “Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an. Mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran.” Doch auch mit fast 80 war für ihn an Ruhestand gar nicht zu denken. Da hatte er gerade ein neues Album veröffentlicht – mit dem leicht koketten Titel “Mitten im Leben”.

“Dass ich dieses Album schreiben konnte, in diesem Alter, das erfüllt mich mit einer unheimlichen Hoffnung”, sagte er der dpa damals. Bei der zum 80. geplanten “Mitten im Leben”-Tournee sei sein Ziel genau das selbe wie bei all seinen früheren Bühnenshows: “Die Menschen sollen den Konzertsaal glücklich verlassen.”

Als Vorteil hohen Alters sah der einst auch als Schürzenjäger bekannte Star an, was für den Kaffeeklatsch freilich eher betrüblich ist: dass er schon lange nicht mehr mit Frauengeschichten von sich reden machte. In den “wilden Jahren” sei es hingegen ganz schon hoch hergegangen, sagte er einmal der dpa. “Ich bin ein Zeitzeuge der 60er und 70er Jahre. Und jeder, der diese Zeit erlebt hat, weiß wovon ich rede.”

Ein Leben für die Musik

Die Lieder von Udo Jürgens sind längst zum Volksgut geworden. Ein Leben für die Musik in Stichpunkten:

  • Geburtsname: Udo Jürgen Bockelmann
  • Geburt: 30. September 1934 in Klagenfurt
  • Tod: 21. Dezember 2014 in Gottlieben (Schweiz)
  • Eltern: Mutter aus Prasdorf (Schleswig-Holstein), Vater als Sohn eines deutschen Bankers in Moskau geboren
  • Onkel: Werner Bockelmann (SPD), 1957-1964 Oberbürgermeister von Frankfurt/Main
  • Geschwister: John (1931-2006) und Manfred (*1943)
  • Kinder: vier Kinder von drei Frauen
  • Studium: Klavier, Harmonielehre, Komposition und Gesang am Konservatorium Klagenfurt
  • Beruf: Komponist und Sänger von rund 1000 Liedern
  • Erste Gage: 5 Schilling die Stunde für Auftritt im Gasthof Valzachi, Klagenfurt
  • Markenzeichen: Zugabe im Bademantel, mehr als 1.600 hat er ins Publikum geworfen
 Jürgens im Rahmen seiner CD - Präsentation
Jürgens im Rahmen seiner CD - Präsentation "Mitten im Leben" am Freitag, 28. Februar 2014 in Wien. APA ©Jürgens im Rahmen seiner CD – Präsentation “Mitten im Leben” am Freitag, 28. Februar 2014 in Wien. APA

Zwischen Liebe und Gesellschaftskritik: Lieder von Udo Jürgens

Udo Jürgens hat rund 1000 Lieder komponiert und mehr als 50 Alben veröffentlicht. Einige Hits wurden zu Volksliedern:

  • “Je t’aime” (1950):
    Mit dem Lied gewinnt der 16-jährige Udo Jürgen Bockelmann den Komponisten-Wettbewerb des Österreichischen Rundfunks.
  • “Siebzehn Jahr, blondes Haar” (1965):
    Der Hit wird zum Titel eines deutsch-italienischen Musikfilms, der 1966 in die Kinos kommt.
  • “Merci, Chérie” (1966):
    Der “Grand Prix”-Siegertitel wird ein Welthit mit Top-Positionen in mehr als 20 Ländern.
  • “Lieb Vaterland” (1971):
    Der an das Soldatenlied “Die Wacht am Rhein” von 1870 angelehnte Schlager kritisiert aktuelle politische Missstände.
  • “Helden, Helden” (1972):
    Das Musical nach einem Stück von George Bernard Shaw erlebt nach der Uraufführung in Wien eine erfolgreiche Tournee durch Mitteleuropa.
  • “Ein ehrenwertes Haus” (1975):
    In dem Schlager macht Jürgens spießbürgerliche Doppelmoral unter Nachbarn zum Thema.
  • “Griechischer Wein” (1975):
    Das Lied wird der Hit des Jahres. Der griechische Ministerpräsident Karamanlis empfängt Jürgens und Textdichter Michael Kunze in Athen.
  • “Aber bitte mit Sahne” (1976):
    Es beginnt als fröhliches Liedchen, in dem ältere Damen “zum Sturm auf das Kuchenbuffet” blasen – und nacheinander zum Opfer ihrer Tortenleidenschaft werden.
  • “Buenos dias, Argentina” (1978): Das mit der deutschen Nationalelf zur Fußball-WM aufgenommene Lied wird mit “Gold” nach fünf Wochen und “Platin” nach zwei Monaten Udos größter Hit.
  • “Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an” (2000): Der Hit wird zum Titel der Tournee “Udo 2000”, 440 000 Besucher kommen zu 107 Konzerten.
  • “Ich war noch niemals in New York” (2007): Ein ganzes Musical mit 23 Liedern von Udo Jürgens. Das Titellied war 1982 erstmals erschienen.

(red/APA/dpa)

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