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Übersetzer haben Latein-Probleme

Die Papst-Übersetzer haben Probleme mit dem Latein. Papst-Texte werden in der offiziellen Vatikan-Sprache oft verspätet und mit Fehlern veröffentlicht.

Nach Angaben der Mailänder Tageszeitung „Libero“ (Dienstag-Ausgabe) werden die Texte des Heiligen Vaters in der offiziellen Sprache des Vatikan oft mit Fehlern veröffentlicht. Auch Übersetzungen in modernen Sprachen werden demnach mit großer Verspätung publiziert. Die Schlusserklärungen der Bischofssynode im vergangenen Oktober wurde nur auf Italienisch veröffentlicht und trotz der Bedeutung des Textes nicht ins Lateinische übersetzt. „Eine derartige Übersetzung hätte das hohe Risiko von Fehlern beinhaltet“, berichtete die Tageszeitung.

Übersetzungsprobleme brachten in der jüngeren Vergangenheit auch die italienischen Bischöfe in Verlegenheit. Die italienische Übersetzung des neuen Rituals für Exorzisten war 2004 von der italienischen Bischofskonferenz nicht genehmigt worden, weil die Übersetzung aus dem Lateinischen zu viele Fehler enthielt. Nach Angaben angesehener Vatikan-Experten enthalten auch die Übersetzungen päpstlicher Ansprachen ins Englische, Französische und Deutsche Fehler. Die Rede, die Benedikt XVI. am 22. Dezember an die vatikanische Kurie richtete, sei Tage lang nur in italienischer Sprache im Internet abrufbar gewesen, kritisierte der Vatikanist Sandro Magister.

Dabei gilt Benedikt als großer Latein-Experte. Vor Kurzen sprach er sich für verstärkten Latein-Unterricht aus. Vor Mitgliedern der von seinem Vorgänger Johannes Paul II. gegründeten Latinitas-Stiftung sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche, die antike Sprache solle „in der Kirche neu belebt und in kirchlichen Zeremonien und Lehrfächern unterrichtet werden“. Latein sollte nicht nur erhalten, sondern vor allem unter jungen Menschen und mit neuen Lehrmethoden weiter verbreitet werden, wurde der Papst – in lateinischer Sprache – von Radio Vatikan zitiert. Er selbst verwende die Sprache täglich, betonte er.

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