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Typisch Wien: Wissenswertes rund um die Wiener Schanigärten

Wiens Schanigärten erfreuen sich großer Beliebtheit.
Wiens Schanigärten erfreuen sich großer Beliebtheit. ©APA/Georg Hochmuth
Sie gehören zur wärmeren Jahreszeit in Wien einfach dazu - die Schanigärten! Pünktlich zum Frühlingsbeginn und zum Auftakt der Saison haben wir ein paar wissenswerte Fakten rund um die gemütlichen Outdoor-Treffpunkte gesammelt.
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1. Was ist ein Schanigarten nicht? Es handelt ich dabei nicht um einen “Garten” im klassischen Sinne, also kein Grünbereich mit Sitzgelegenheiten. Vielmehr handelt es sich dabei um einen Bereich direkt vor einem Gastronomiebetrieb, in dem Tische und Stühle zur Konsumation aufgestellt sind. 

2. Wann öffnete der erste Wiener Schanigarten? Das kann nur vermutet werden. Manche sehen den Ursprung beim Kaffeehausbesitzer Gianni Tarroni, der für seinen “Giannis Garten” am Wiener Graben 1750 eine entsprechende Genehmigung erhielt.

3. Das war übrigens besonders für die Damen dieser Zeit eine praktische Neuerung. Da es sich für Frauen nämlich nicht schickte, ins Kaffeehaus zu gehen (wenn dann nur in die Konditorei), konnten sie durch den Gastgarten zum ersten Mal an der Kaffeehauskultur teilnehmen.

4. Auch gibt es die Theroie, dass der “Schani”, also ein Hilfskellner auf gut Wienerisch, von seinem Oberkellner den Auftrag erhielt, Tische, Stühle und Blumenkisten vor das Kaffeehaus zu stellen. Andere leiten die Bezeichnung “Schanigarten” vom französischen Wort “Jean” ab, mit welchem im 19.  Jahrhundert der Kellner in Wien gerufen wurde, lässt die WKO wissen.

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Bild: APA

5. Man vermutet auch, dass der Begriff “Schani als Silbenverkürzung von “Schau nur hin! entstand. Beim Sitzen im Schanigarten ging es nämlich damals (wie heute) auch um’s Sehen und Gesehen-Werden. Nicht zuletzt, weil plötzlich auch Frauen beim Kaffeehaus zu sehen waren.

6. Sind Schanigarten und Gastgarten eigentlich dasselbe? Nein, eben nicht. Der Unterschied besteht darin, dass sich der Schanigarten auf öffentlichem Grund befindet, weshalb auch eine entsprechende Genehmigung erforderlich ist.

7. Die gemütlichen Outdoor-Gärten in Wien können laut WKO von März bis Ende November eingerichtet werden.

8. Schanigärten sind übrigens nicht nur “typsch Wien” – auch im südlichen Österreich erfreuen sie sich großer Beliebtheit.

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Bild: APA

9. Das so genannte “Schanigarten-Prinzip” ist übrigens eine praktische Eselsbrücke für die Umstellung von Winter- auf Sommerzeit! Denn: „Wird der Schanigarten in der warmen Jahreszeit vor das Café geräumt, so wird auch die Uhr vorgestellt. Wird der Schanigarten im Winter zurückgeräumt, wird auch die Uhr wieder zurückgestellt.“

10. Und welche Schanigärten in Wien sind die schönsten? Diese Auszeichnung wird jährlich von der Wirtschaftskammer Wien im Branchenwettbewerb „Goldener Schani“  verliehen. Als schönster „Klassischer Schanigarten“ wurden 2016 ex-aequo das Café Schwarzenberg (1010, Kärntner Ring 17) und das Gasthaus Wild (1030, Radetzkyplatz 1) gekürt. In der Kategorie „Im Grünen“ erhielt die Buschenschank Andreas Wagner (1190, Wildgrubgasse 48) den Preis. Und auch in der Kategorie „Versteckte Juwele“ erreichten gleich zwei Betriebe den ersten Platz. Der Wilhelmshof (1020, Kleine Stadtgutgasse 4) und bluem im museum (1080, Laudongasse 15) machten das Rennen.

>> Bürgermeister Michael Häupl eröffnete am Dienstag die Wiener Schanigarten-Saison 2017. Lesen Sie mehr dazu hier.

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