Tweet bringt Texanerin ISIS-Heiratsanträge

Jennifer Williams hatte bis vor etwa drei Wochen lediglich 60 Twitter-Follower, nach dem folgenden Tweet waren es rund 4000 mehr:

Sorry I read the Quran to learn abt terrorist beliefs but ended up converting to Islam b/c of what it said. #MuslimApologies #sorrynotsorry

— Jennifer Williams (@jenn_ruth) 24. September 2014

Der Hashtag #MuslimApologies brachte den Stein ins Rollen. Dabei geht es darum, dass viele Muslime es Leid sind sich für die Taten der IS-Terroristen zu entschuldigen, obwohl sie dafür eigentlich nichts können.  

Zum Islam konvertiert

Jennifer Williams ist Wissenschaftlerin und spricht fließend arabisch. Ihre Arbeit beschäftigt sich nämlich mit dem Mittleren Osten und Terrorismus. Um die Ansichten der Jihadisten besser verstehen zu können, las sie vor einigen Jahren den Koran. “Ich fand Antworten zu Fragen nach Schicksal und Glauben und Moral, die mich seit meiner Jugend umgetrieben haben. Ich fand die Verbindung zu Gott, die ich verloren zu haben glaubte”, schrieb die blonde Texanerin in ihrem Blog. Vor drei Jahren konvertierte sie schließlich zum Islam. “Nur um klar zu sein: Ich verabscheue die verdrehten Interpretationen des Islam, die von Leuten wie Al-Kaida oder ISIS vertreten werdne, heute genauso wie ich sie verabscheut habe, bevor ich konvertierte – tatsächlich vielleicht sogar mehr, weil ich sie jetzt nicht mehr nur als eine kranke Barbarisierung einer wundervollen Religion sehe, sondern als kranke Barbarisierung

meiner

wundervollen Religion”, fügte sie hinzu.

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Schwerter und schwarze Flaggen

Auf diesen Eintrag erhielt Williams überwiegend positive Kommentare von Muslimen. Allerdings waren unter den Antworten auch ISIS-Unterstützer, die sich mit Schwerten in der Hand oder der schwarzen Flagge zeigte. Kurz darauf erhielt sie auch Nachirchten aus Saudi-Arabien. Ein Mann habe ihr versichert, wie schön sie mit Schleier aussehen würde. Auch einige Heiratsanträge waren dabei.

Nerv getroffen

Während ihrer Arbeite stieß Jennifer Williams auf ein Pro-ISIS-Grafitti in Washington und twitterte dieses. Von vielen wurde das als Beweis gesehen, dass sie die ISIS unterstütze. Williams wollte mit diesem Tweet aber Menschen und vor allem das FBI auf die Thematik aufmerksam machen.

JUST SO WE’RE CLEAR: The tweet w/the pic of ISIS graffiti WAS NOT MEANT TO EXPRESS MY SUPPORT OF ISIS. Can’t believe I even have to say that — Jennifer Williams (@jenn_ruth) 24. September 2014

In ihrem Blog schreibt Williams, dass sie mit ihrem ursprünglichen Tweet offensichtlich einen Nerv getroffen habe. Allerdings habe sie so auch erfahren, wie die ISIS Twitter für ihre Zwecke nutzt. “Versucht, den Koran zu lesen statt Twitter”, appelliert Jennifer Williams an ihre Follower. (red)