Angesichts der Tatsache, dass Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) erst am Montag nach der Wahl und nach Auszählung der Briefwahlstimmen das endgültige nichtamtliche Ergebnis verlautbaren werde, ist derzeit keine eine Planung für eine Medienzentrale vorgesehen. ATV finden den Entschluss “schade”, Puls4 und der ORF hoffen auf einen Richtungswechsel des Ministeriums.
Ersuchen um Schaffung eines Medienzentrums eingereicht
ORF-TV-Chefredakteur Fritz Dittlbacher ist alles andere als glücklich mit dieser Linie. “Wir haben bereits ein Ersuchen ans Ministeriums gerichtet”, sagte er der APA. “Wir haben ein ganz hohes Interesse daran, dass diese Wahl nicht ‘virtuell’ wird.” Gerade angesichts der besonderen Umstände – die Wiederholung einer Bundespräsidenten-Stichwahl ist ja eine historische Premiere – müsse es doch der Wahlbehörde und ihrem Vorsitzenden Sobotka ein Anliegen sein, der Berichterstattung über diesen Urnengang auch einen Ort zu bieten.
Gemeinsame Medienzentrale auch für internationale Presse
Auch bei Puls 4 ist Informationschefin Corinna Milborn nicht erfreut, sie verweist ebenfalls auf den Ausnahmecharakter des Wahlgangs. “Wir gehen davon aus, dass es ein gemeinsames Pressezentrum geben wird – schon allein wegen der internationalen Presse.” Man habe daher Kontakt mit anderen Chefredakteuren aufgenommen, “um eine Lösung zu fordern”. Denn auch Tageszeitungen sind betroffen. Wie schon bei den vorherigen beiden Wahlgängen wollen “Kleine Zeitung”, “Oberösterreichische Nachrichten”, “Salzburger Nachrichten”, “Tiroler Tageszeitung”, “Vorarlberger Nachrichten” und “Die Presse” wieder einen Live-Stream anbieten. Gibt es kein Wahl-Pressezentrum, fehlt der adäquate Ort.
(APA/Red.)