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Trump sammelt Millionen hinter verschlossener Tür

Journalisten waren bei Trumps Gala nicht erwünscht.
Journalisten waren bei Trumps Gala nicht erwünscht. ©AP
Der US-Präsident hat die Jagd auf Wahlkampfspenden für seine Wiederwahl eröffnet - rund 40 Monate, bevor diese überhaupt möglich wäre. Bei einer Spendengala sammelt der Republikaner Millionen für die Partei. Journalisten waren nicht erwünscht.

US-Präsident Donald Trump hat eine erste Spendengala für seine Wiederwahl im Jahr 2020 abgehalten und dabei geschätzt zehn Millionen Dollar für seine Partei gesammelt. Trump sprach am Mittwochabend (Ortszeit) vor Gästen im Trump Hotel in Washington – Journalisten durften der Rede nicht beiwohnen. Eine Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, begründete dies mit “logistischen Herausforderungen” und “einiger Verwirrung” beim nationalen Organisationsgremium der Republikaner.

Das Weiße Haus hatte zunächst beschlossen, keinen Reportern den Zutritt zu der Veranstaltung zu genehmigen, später jedoch einer kleinen Gruppe die Erlaubnis erteilt – und diese kurz vor Beginn der Veranstaltung wieder zurückgezogen. Es sei nicht ungewöhnlich, dass ein Präsident bereits wenige Monate nach seinem Amtsantritt erneut die Werbetrommel rühre, teilte Huckabee Sanders mit. “Er sammelt Geld für die Partei”, so die Sprecherin. “Ich denke nicht, dass das abnormal für einen Präsidenten ist.”

35.000 Dollar für ein Ticket

Die Gäste der Spendenveranstaltung sollen jeweils rund 35 000 Dollar für ein Eintrittsticket bezahlt haben. Bei einer Teilnehmerzahl von 300 erwartete das republikanische Organisationsgremium demnach Einnahmen um die zehn Millionen Dollar.

Die Sicherheitsvorkehrungen um das Hotel waren hoch, als die Gäste in Abendroben und Smokings eintrafen. Trumps Autokolonne wurde von Demonstranten empfangen, die gegen das geplante Gesetz zur Gesundheitsvorsorge protestierten. “Gesundheitsversorgung statt Steuererleichterungen” stand auf einem der Schilder. Die Menschen riefen “Schande! Schande!”.

Seine Bewerbung für eine erneute Präsidentschaftskandidatur gab Trump bereits am Tag seiner Vereidigung ab, indem er dafür die Unterlagen der Bundeswahlkommission ausfüllte. Nie zuvor hatte ein Präsident im Amt diesen Schritt so früh eingeleitet.

Lukratives Geschäft

Das zahlte sich offenbar aus: Bereits Ende März hatte sein persönliches Kampagnenteam sieben Millionen Dollar an Spenden gesammelt, hauptsächlich durch die Einnahme von kleinen Spendenbeträgen und Verkäufen von Merchandise-Artikeln wie der allgegenwärtigen roten Baseballkappe mit der Aufschrift “Make America Great Again”. Trumps Kampagne und das nationale Organisationsgremium der Republikanischen Partei teilen sich die Gewinne der Spendengala.

(ap)

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