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Trump muss nach Gipfel mit Putin Wogen in den USA glätten

Donald Trump kam in der Nacht zu Dienstag in Washington an.
Donald Trump kam in der Nacht zu Dienstag in Washington an. ©AP Photo/Pablo Martinez Monsivais
Nach dem Gipfel mit Kremlchef Wladimir Putin schlägt US-Präsident Donald Trump in der Heimat eine Welle parteiübergreifender Kritik entgegen. Putin hatte in Helsinki neuerlich jede Einmischung in die US-Präsidentenwahlen von 2016 dementiert. Für Empörung sorgt in den USA, dass Trump sich nicht auf die Seite der US-Geheimdienste stellte, die überzeugt von einer russischen Urheberschaft sind.
So lief das Treffen zwischen Trump und Putin

Selbst einer der größten Trump-Unterstützer, der Republikaner Newt Gingrich, sprach am Montagabend (Ortszeit) vom bisher ernsthaftesten Fehler des Präsidenten seit Amtsantritt vor rund eineinhalb Jahren. Trump müsse seine Äußerungen über die US-Geheimdienste und Putin umgehend korrigieren, verlangte Gingrich via Twitter.

“Nicht weniger als verräterisch”

Andere Politiker beschrieben Trumps Auftreten mit Worten wie “beschämend”, “schändlich”, “verräterisch”, “gefährlich” oder “schwach”. Der frühere Direktor des US-Geheimdienstes CIA, John Brennan, kritisierte auf Twitter, die Pressekonferenz Trumps mit Putin sei “nicht weniger als verräterisch” gewesen.

Angesichts der Kritik meldete sich Trump während seines Rückflugs in die USA via Twitter zu Wort: “Wie ich heute und oft davor gesagt habe, ‘ich habe RIESIGES Vertrauen in MEINE Geheimdienstleute’. Allerdings muss ich auch anerkennen, dass wir uns nicht ausschließlich auf die Vergangenheit konzentrieren können, um eine hellere Zukunft zu bauen – als die beiden weltgrößten Atommächte müssen wir miteinander auskommen.”

Alexei Nikolsky, Sputnik, Kremlin Pool Photo via AP
Alexei Nikolsky, Sputnik, Kremlin Pool Photo via AP ©Alexei Nikolsky, Sputnik, Kremlin Pool Photo via AP

Trump und Putin versuchten nach eigenen Worten, in Helsinki einen Neuanfang in den schwer belasteten Beziehungen beider Länder zu finden. Das Treffen wurde von der Russland-Affäre in den USA überschattet. Die US-Justiz beschuldigt Agenten des russischen Militärgeheimdienstes, durch Computerhacking aktiv in die US-Präsidentschaftswahl 2016 eingegriffen zu haben. Putin wies das energisch zurück.

Hexenjagd

Die Untersuchungen des Russland-Sonderermittlers Robert Mueller bezeichnete Putin in einem Interview mit Fox News als politische Spielchen, die das Verhältnis zwischen den USA und Russland nicht beeinträchtigen dürften. Trump wiederholte in einem Interview mit dem Sender seinen Vorwurf, die Russland-Ermittlungen glichen einer Hexenjagd und trieben einen Keil zwischen die beiden Atommächte USA und Russland.

(APA/dpa)

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