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Trotz Niederlage gegen Deutschland: Ungarn fasst Mut für EM

Deutschland besiegte Ungarn im Testspiel mit 2:0
Deutschland besiegte Ungarn im Testspiel mit 2:0 ©AP
Trotz verlorener Generalprobe gegen Deutschland konnte die ungarische Fußball-Nationalmannschaft Mut fassen: "Ich fand es klasse, dass die Mannschaft so mutig war", sagte Ungarns Nationalcoach Bernd Storck nach der Partie.
Spielplan der Gruppe F
Ungarn im Team-Porträt

Der Test gegen den Weltmeister offenbarte keine neuen Erkenntnisse, bestätigte vielmehr den Eindruck einer allgemeinen spielerischen Limitiertheit der Magyaren. Hauptsächlich war Ungarn mit Abwehrarbeit beschäftigt, wusste dabei aber durchaus zu gefallen. Viele klare Chancen ermöglichte man den Deutschen nicht. “Ich denke, wir haben uns sehr gut aus der Affäre gezogen”, meinte auch Assistenztrainer Andreas Möller.

Ungarn nach letztem Test zuversichtlich

“Wir haben gewusst, dass wir gegen eine so starke Mannschaft unter Druck sein werden. Ich denke, wir haben gut verteidigt”, erklärte sein Chef Storck nach der Partie. An einen Sieg gegen Deutschland hatte sowieso niemand geglaubt, dennoch wollte das deutsche Trainerteam gerade das Team von Joachim Löw als letzten Gegner vor der Europameisterschaft.

“In diesen Spielen können wir so viel lernen”, sagte Storck, dessen Mannschaft erstmals seit 44 Jahren wieder bei einer EM dabei ist. Lob für den couragierten Auftritt gab es auch von Löw. “Sie haben die Frechheit zu attackieren”, sagte der DFB-Coach. “Es ist gut, dass Ungarn mal wieder bei einem großen Turnier dabei ist.”

Zuletzt war der Vize-Weltmeister von 1954 vor 30 Jahren bei der WM in Mexiko auf der großen Bühne vertreten, damals war bereits nach der Vorrunde Schluss. Auch in Frankreich werden die Ungarn in der Gruppe F mit dem ÖFB-Team, Portugal und Island als Außenseiter an den Start gehen. “Ich denke, dass wir uns mit Island um den dritten Platz streiten werden”, sagte Möller.

Gegen Deutschland deuteten die Ungarn allerdings an, dass sie ein unbequemer Gegner sein können. Vor dem bereits 40-jährigen, aber immer noch mit starken Reflexen ausgestatteten Gabor Kiraly im Tor stand das Storck-Team über weite Strecken sehr kompakt. Im Spiel nach vorne deutete der Bremer Laszlo Kleinheisler an, dass er in die Rolle des Spielgestalters wachsen kann. Über den quirligen Kapitän Balazs Dzsudzsak zeigten die Ungarn sogar diskrete Ansätze von gefährlichen Angriffen.

“Jetzt freuen wir uns riesig auf die EM”

“Ich denke, wir haben es ganz gut gemacht. Jetzt freuen wir uns riesig auf die EM”, sagte Stürmer Adaml Szalai. In der Vergangenheit hätten die Fans in der Heimat die großen Turniere immer in Trikots von anderen Mannschaft wie Deutschland oder England vor dem Fernseher verfolgt. “Jetzt können sie endlich wieder das Ungarn-Trikot tragen”, bemerkte der Angreifer von Hannover 96.

Auch die stets kritischen ungarischen Medien zollten dem Auftritt gegen die DFB-Elf Respekt. “Die Gastgeber spielten nicht mit Volldampf, aber die ungarische Mannschaft (…) braucht sich auch nicht zu grämen: gegen den Weltmeister kann man auswärts ruhig mit zwei Toren verlieren …”, schrieb die Tageszeitung “Nepszabadsag” in ihrer Online-Ausgabe.

(APA/Red)

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