13 Abgeordnete votierten in einer geheimen Abstimmung mit Nein. Ex-Bundesratspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann (ÖVP) ist als erste Frau an die Spitze des Landesparlaments gewählt worden.
Die schwarz-grüne Koalition verfügt im Landtag über insgesamt 21 Stimmen (ÖVP 17, Grüne vier). Die SPÖ, die beim Urnengang den zweiten Platz einfuhr, ist mit sechs Mandataren vertreten, die Freiheitlichen mit fünf. NEOS und Liste Fritz haben jeweils zwei Vertreter im Landesparlament. Am Nachmittag trifft sich die Landesregierung zu ihrer ersten Sitzung.
In der konstituierenden Sitzung wurde Sonja Ledl-Rossmann als erste Frau an die Spitze des Landesparlaments gewählt. Die 43-Jährige beerbte Herwig Van Staa (ÖVP), der das Amt zehn Jahre lang ausgeübt hatte. Für Ledl-Rossmann stimmten in einer geheimen Abstimmung 34 der 36 Abgeordneten, zwei stimmten mit Nein.
“Antreiber und Mutmacher”
Ledl-Rossmann bedankte sich bei ihrem Vorgänger: “Du warst ein Vorbild als Politiker und Mensch”. In ihrer Rede ermutigte sie die Abgeordneten des Tiroler Landtages, “Antreiber und Mutmacher” zu sein, so Ledl-Rossmann: “Wir können mit einer Kultur des Diskutierens und mit unserem Umgang untereinander Vorbild sein”. Tirol stehe gut da, weil “Solidarität, Stabilität und das Streben nach Freiheit” Werte des politischen Handelns seien. “Der Tiroler Landtag muss sich seiner Rolle bewusst sein”, betonte Ledl-Rossmann.
Herwig van Staa nahm bei der konstituierenden Sitzung Abschied. In seiner Rede hielt Van Staa eine Plädoyer für Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit. Dies seien “wichtige Errungenschaften”, die aber in vielen Teilen der Welt bedroht seien, auch in Europa. Van Staa zeigte sich aufgrund seiner langjährigen Erfahrung überzeugt, dass alle Abgeordnete im Tiroler Landtag ihre Arbeit für das Land aus “echter Überzeugung” geleistet hätten, wünschte den neuen Abgeordneten aber gleichzeitig eine große “Frustrationstoleranz”. “Diese braucht man, um alles aushalten zu können”, was die Arbeit als Mandatar mit sich bringt, so Van Staa: “Besonders, wenn man zu Unrecht angegriffen wird – das hat am meisten wehgetan.”
(APA)