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Tierrettung: Geschwister-Käuzchen fielen in Wien-Hietzing aus dem Nest

Eines der gefundenen Käuzchen
Eines der gefundenen Käuzchen ©VIER PFOTEN/Stefan Knöpfer
Eine Familienzusammenführung der besonderen Art gelang bei zwei Waldkäuzchen-Küken, die kurz nacheinander in Wien-Hietzing gerettet wurden. In der Eulen- und Greifvogelstation (EGS) fanden die fedrigen Gesellen durch Zufall wieder zueinander.
Die Käuzchen

Sieht man sich die Fotos an, können sie eigentlich nur Geschwister sein: Die beiden putzigen Waldkauzbabys, die unabhängig voneinander in Hietzing aufgefunden wurden, nachdem sie aus dem Nest gefallen waren, und die im Abstand von wenigen Tagen in die von Vier Pfoten unterstützte Eulen- und Greifvogelstation (EGS) in Haringsee gebracht wurden.

Käuzchen in Hietzing gerettet

„Der erste kleine Kauz wurde von der Tierrettung in Hietzing geborgen und zu uns gebracht”, erzählt EGS-Leiter Dr. Hans Frey.

„Der zweite kam über eine tierärztliche Praxis in Hietzing in die EGS. Er war dort von einer besorgten Anrainerin hingebracht worden, nachdem er anscheinend den Anschluss an die Eltern verloren hatte.”

In der EGS wieder vereint

Ein Mitarbeiter der Praxis wusste vom Einsatz der Tierrettung einige Tage zuvor in dieser Gegend und hat Dr. Frey und sein Team kontaktiert. Beide Jungtiere haben in der EGS bereits Ammeneltern gefunden, die sich nun liebevoll um sie kümmern.

Ästlinge retten ist nicht immer richtig

Gerade im Frühling ist es wichtig zu wissen, wie man mit so genannten „Ästlingen” umgeht. Allerdings muss nicht jeder Jungvogel, den Spaziergänger am Wegrand oder auf einer Straße finden, gerettet werden.

Denn es handelt sich fast immer um einen so genannten „Ästling”, also um einen jungen Vogel, der zwar noch flugunfähig ist, aber bereits außerhalb des Nests im nahe gelegenem Geäst und Buschwerk die Gegend erkundet. Die Eltern eines Ästlings sind immer in der Nähe und sorgen sich um ihren Nachwuchs.

Nur im echten Notfall Vögel mitnehmen

EGS-Leiter Dr. Frey erklärt, dass ein Jungvogel nur dann mitgenommen werden sollte, wenn man sich völlig sicher ist, dass es sich um einen echten Notfall handelt, also z.B. um einen wirklich frisch geschlüpften oder wenige Tage alten Jungvogel. Eine Rettung wird auch empfohlen, wenn das Tier neben einer Straße sitzt oder sonstigen Gefahren durch den Menschen ausgesetzt ist.

„Im Fall unserer kleinen Waldkäuze handelt es sich um einen klassischen Grenzfall, wie er im urbanen Bereich oft geschieht. Wenn sich nicht klären lässt, wo der Nestplatz ist, kann nicht empfohlen werden, den Jungvogel in der Nähe auf einen erhöhten, sicheren Platz zu deponieren.”

Umgang mit Fund-Vögeln

Findet man als Laie einen nachweislich verwaisten Jungvogel, sollten diese Findlinge in eine Kartonschachtel mit kleinen Luftlöchern gesetzt und möglichst rasch erfahrenen Händen übergeben werden. Eine Versorgung mit Wasser und Nahrung ist in der kurzen Aufbewahrungszeit nicht unbedingt erforderlich. Bei Unsicherheit sollte man unbedingt den Rat von Experten wie jene der EGS einholen.

Vier Pfoten stellt hier einen Ratgeber, wie man mit Jungvögel umgehen sollte, zum Download bereit.

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