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Thiem wie im Vorjahr in Wien gleich zum Auftakt out

Isner kämpfte sich über den Aufschlag weiter
Isner kämpfte sich über den Aufschlag weiter
So haben sich weder Dominic Thiem noch die Veranstalter das erste Match des Weltranglisten-19. beim ATP-500-Heim-Turnier vorgestellt. Thiem verlor am Dienstag wie im Vorjahr gleich in der ersten Runde des Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle. Der als Nummer 5 gesetzte Niederösterreicher ging nach 2:01 Stunden gegen Jerzy Janowicz (POL) mit einer 6:2,6:7(5),4:6-Niederlage vom Platz.


Thiem führte gegen den Polen vor 6.000 Zuschauern mit 6:2,2:2, sein Gegner erstarkte aber in der Folge, während Thiem nicht mehr sein bestes Tennis zeigen konnte. Nach dem Aus von Gerald Melzer, Dennis Novak und Lucas Miedler am Vortag ist damit unerwartet auch der vierte Lokalmatador schon gescheitert. Dem ÖTV droht nun ein Erstrunden-Exodus in Wien. Am Mittwoch (nicht vor 18.30 Uhr) spielt Andreas Haider-Maurer als Außenseiter gegen den als Nummer zwei gesetzten Kevin Anderson (RSA) sein Auftaktmatch.

“Es war ganz knapp, vor allem im zweiten Satz. Der erste Satz ist, glaube ich, ein bisschen zu leicht gelaufen, da hat er mir das erste Break geschenkt und dann hat er es selbst ein bisschen durchlaufen lassen”, analysierte der Lichtenwörther. Im zweiten Satz, in dem er schon 2:5 zurückgelegen war und auch einen Satzball zum 2:6 abwehrte, sei er gut zurückgekommen. “Dann ist das Tiebreak ziemlich krumm gelaufen und da hat er sehr gute Punkte gespielt. Im dritten Satz habe ich vielleicht einfach ein bisschen zu sehr noch über das Tiebreak nachgegrübelt und gleich im ersten Game ein Break gekriegt”, sagte Österreichs Nummer eins.

Thiem hatte sehr stark begonnen und den ersten Satz in nur 25 Minuten dominiert. Im zweiten ging es bis zum 2:2 noch in der gleichen Tonart weiter, ehe Thiem zum 2:4 den Aufschlag abgeben musste. Janowicz steigerte sich freilich auch im zweiten Durchgang, war auch mit dem Aufschlag besser. Bei 2:5 und eigenem Aufschlag wehrte der Weltranglisten-19. noch einen Satzball ab und rettete sich in der Folge sogar ins Tiebreak. In diesem setzte sich aber doch der ehemalige Wimbledon-Semifinalist Janowicz durch.

Satz drei begann denkbar schlecht für Thiem, der gleich im Auftaktgame seinen Aufschlag abgeben musste. Doch Janowicz wankte in der Folge nicht mehr wirklich. Thiem selbst attestierte sich kein schlechtes Match, doch das mit einem “sehr blöden Fehler” hergegebene Tiebreak hätte er einfach “besser wegstecken” müssen. Thiem spielt nun mit Guillermo Garcia-Lopez noch Doppel und möchte möglichst lange im Bewerb bleiben. “Es ist extrem bitter, dass wieder in der ersten Runde Schluss war”, war Thiem natürlich sehr enttäuscht über das neuerliche Aus in der Stadthalle gleich zum Auftakt.

Der Erste der drei topgesetzten Spieler des mit 2,324 Millionen Euro dotierten Erste Bank Open steht unterdessen im Achtelfinale: John Isner kämpfte sich am Dienstag mit einem 7:6(4),7:6(5)-Erfolg im Duell zweier starker Aufschläger gegen den französischen Qualifikanten Kenny de Schepper weiter. In Runde zwei trifft die Nummer 13 der Welt jetzt auf den Ukrainer Sergej Stachowskij.

“Ja, ich bin sehr glücklich, dass ich weiter bin. Das war ein hartes Match. Irgendwie ist er eine Art Linkshänder-Version von mir”, konstatierte der 30-jährige US-Amerikaner. “Er hat sehr gut serviert. Das Match ist nur bei ein paar Punkten entschieden worden, die ich gewinnen konnte”, so Isner.

Isner ist erstmals seit 2009 wieder in Wien, diesmal ist er aber nicht gleich in der ersten Runde ausgeschieden. “Die Arena, der Court und die Bälle sind fantastisch. Es ist ein großartiger Schauplatz”, sagte der 2,08-m-Riese, der sich in Wien sehr wohlfühlt. Das Meeting mit Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer am Vortag hat ihn beeindruckt. “Ich habe gestern Präsident Fischer getroffen. Das war so eine Ehre für mich.”

Über das US-Herren-Tennis, das seit Jahren nach einem absoluten Topstar sucht, macht er sich persönlich nicht so viele Sorgen. “Die Dinge kommen und gehen in Zyklen. Derzeit geht es nach unten, aber für mich ist das nicht wirklich belastend. Ich bin stolz, Nummer 12 der Welt (im Race, Anm.) zu sein. Wäre ich vor 20 Jahren 12 in der Welt gewesen, wäre ich der viert- oder fünftbeste Amerikaner gewesen.” Zudem wisse er, dass es ein paar sehr starke junge Nachwuchsspieler gibt.

Der Mann, der nicht wie 30 aussieht, glaubt, dass er noch einige gute Jahre vor sich hat. “Ich habe ein Babyface”, sagt er von sich selbst. “Ich fühle mich physisch großartig. Ich bin so groß und ich muss sehr hart arbeiten. Aber ich habe mit dem Profi-Tennis erst mit 22 angefangen, auf eine gewisse Art und Weise bin ich noch jung.”

Für das Race to London wird es knapp werden. Auch wenn er sich einen Platz in den Top 8 beim Saisonfinale nach den US Open zum Ziel gesetzt hatte. “Ich war in den letzten fünf Jahren in den Top 20, aber nicht wirklich nahe an den Top 8.” Wenn dies nicht mehr klappt (er hat aktuell auf den achtplatzierten David Ferrer 1.060 Punkte Rückstand), hat er ein anderes großes Ziel: Das Jahr 2015 in den Top Ten zu beenden.

Zwar war Isner schon einmal in diesem Kreis, aber noch nie zu Jahresabschluss. “Da habe ich eine gute Chance darauf, das wäre etwas Großes für mich.”

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