Thiem legte auf Court 5 in seinem ersten “best of five”-Match unbeeindruckt von Weltranglistenplatz 50 seines Gegners los, erarbeitete sich im ersten Satz eine 5:3-Führung. Zwei Punkte vom Satzgewinn entfernt, verlor er aber den Faden und gab den Durchgang noch ab. Mit je zwei Breaks in den folgenden beiden Sätzen riss der zweifache ATP-Viertelfinalist aber das Ruder herum. In der Entscheidung ging es ohne Breakchance in das Tiebreak, in dem der ÖTV-Jungstar nach einem 3:0 nichts anbrennen ließ.
“Ich habe mich nach dem ersten Satz super zurückgekämpft, was nicht leicht ist”, analysierte Thiem die 185-Minuten-Partie. “Dann habe ich einen guten zweiten und dritten Satz gespielt.” Im vierten Durchgang habe er noch ein wenig Probleme bekommen. 20 Asse donnerte Österreichs Nummer drei in das Feld – je sieben im ersten und vierten, je drei im zweiten und dritten Satz.
Von Euphorie war Thiem aber weit entfernt. “Das große Ziel habe ich ja schon mit der Qualifikation geschafft”, erklärte er der APA.
Der gegen den ebenso 20-jährigen Tschechen Jiri Vesly in fünf Sätzen erfolgreich gebliebene 27-jährige Anderson ist Thiems am zweithöchsten gereihter Gegner nach Jo-Wilfried Tsonga. Dem Franzosen war er im Wien-Viertelfinale knapp unterlegen.
Unabhängig vom Abschneiden in dem vermutlich für Mittwoch angesetzten Match gegen den Weltranglisten-21. wird Thiem sein Karriere-Hoch von 121 verbessern. Zieht er in die dritte Runde ein, sollten noch im Jänner die Top 100 fallen.
Auch für Mayr-Achleitner hätte es weiter gehen können, die Chinesin Zheng Jie hätte in Runde zwei gewartet. Zwei Punkte vom Triumph der Österreicherin entfernt schlug Keys aber noch zurück. Das folgende Break der Nummer vier der USA brachte nach 2:37 Stunden die Entscheidung.
Damit liegen Österreichs Hoffnungen im Damen-Einzel nur noch auf der Weltranglisten-49. Yvonne Meusburger. Die Vorarlbergerin bestreitet ihre Auftaktpartie gegen die Südafrikanerin Chanelle Scheepers am Dienstag als viertes Match nach 1.00 Uhr MEZ.