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Theaterjahr 2018: Highlights der Wiener Bühnen im neuen Jahr

Wiens Theater haben 2018 einiges zu bieten.
Wiens Theater haben 2018 einiges zu bieten. ©Bilderbox.com
Das Theaterjahr 2018 bietet einen Mix aus Uraufführungen und Klassikerneudeutungen. Es gibt Highlights wie Ferdinand Schmalz' Neubearbeitung des "Jedermanns" oder eine "Macbeth"-Inszenierung von Joachim Meyerhoff zu sehen.
Kulturjahr 2018: Für Pop-Fans

Die Spanne des Theaterjahres 2018 reicht von Highlights wie Ferdinand Schmalz’ Neubearbeitung des “Jedermanns” oder einer “Macbeth”-Inszenierung mit Joachim Meyerhoff bis hin zu Kleinodien wie Wolfgang Bauers “Der Rüssel” oder Ibrahim Amirs “Heimwärts”. Nachfolgend völlig subjektiv gewählte Highlights und Geheimtipps.

Vier Tops des Theaterjahres 2018:

25. Jänner – “Fremdenzimmer” von Peter Turrini, Theater in der Josefstadt, Uraufführung, Regie: Herbert Föttinger: In seinem jüngsten Stück widmet sich Peter Turrini dem Thema Migration, hinterfragt dabei aber auch gleich Mechanismen von langjährigen Paarbeziehungen. In “Fremdenzimmer” geben Ulli Maier und Erwin Steinhauer im Theater in der Josefstadt ein Ehepaar, das sein Gästezimmer einem geflüchteten Syrer überlässt und darüber in Streit gerät. “Samirs Ankunft setzt einen Rückbesinnungsprozess in Gang: Der deutschen Sprache nicht mächtig, ist es seine bloße Anwesenheit, die den festgefahrenen Alltag von Herta und Gustl aufbricht und sie dazu bringt, ihre monotone Beziehung zu hinterfragen”, heißt es in der Ankündigung. Regie führt Hausherr Herbert Föttinger.

23. Februar – “jedermann (stirbt)” von Ferdinand Schmalz, Burgtheater, Uraufführung, Regie: Stefan Bachmann: Nach seinem Erfolg mit “der herzerlfresser” am Akademietheater und dem Gewinn des Bachmannpreises geht es für den steirischen Autor Ferdinand Schmalz (32) nun auf die große Burgtheaterbühne: Mit dem Auftragswerk “jedermann (stirbt)” widmet sich Schmalz Hugo von Hofmannsthals naiv-frommem Spiel vom Sterben des reichen Mannes, das er “für das 21. Jahrhundert über-, fort-, und neugeschrieben” hat, wie es in der Ankündigung heißt. Für die Inszenierung kehrt Nestroy-Preisträger Stefan Bachmann an die Burg zurück, im Zentrum steht Markus Hering. Was für ein Typ der neue Jedermann ist? Laut Programm “ein knallharter Geschäftsmann neoliberalen Zuschnitts, den es nicht anficht, dass draußen vor seinem fest umzäunten Garten das Chaos tobt, das Kriegsrecht ausgerufen und mit Toten zu rechnen ist”.

Mai – “Macbeth” von William Shakespeare, Burgtheater, Regie: Antu Romero Nunes: Ein Wiedersehen mit Joachim Meyerhoff, der jüngst für seine beeindruckende Darstellung einer bipolaren Störung in “Die Welt im Rücken” einen Nestroy als bester Schauspieler erhielt, gibt es im Mai in “Macbeth”. Regie führt der 1983 geborene Antu Romero Nunes, der am Haus in der vergangenen Saison für Aischylos’ “Orestie” verantwortlich zeichnete.

4. August – “Hunger” von Knut Hamsun, Salzburger Festspiele, Regie: Frank Castorf: Mit der Dramatisierung des 1890 erschienenen Romans “Hunger” kommt Regie-Altmeister Frank Castorf mit Teilen seines früheren Ensembles der Volksbühne auf die Perner-Insel. Auf der Bühne stehen u.a. Marc Hosemann, Sophie Rois und Lars Rudolph, die die Geschichte eines jungen Mannes und seines Versuchs, in der Welt Fuß zu fassen, nachzeichnen. “Statt Erfolg und Karriere stellt sich Hunger ein, buchstäblicher, realer Hunger”, heißt es in der Ankündigung. Das Publikum erwartet “ein widersprüchlicher, maßloser Bewusstseinsstrom und eine extreme, aber kunstvolle Selbst- und Weltbeschreibung aus der Perspektive verborgener materieller Not”.

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5. Jänner – “Heimwärts” von Ibrahim Amir im Volx/Margareten, Regie: Pinar Karabulut: Nachdem die Uraufführung von Ibrahim Amirs “Homohalal” vom Volkstheater Wien 2016 kurzfristig abgesagt wurde, kehrt der aus Syrien stammende Autor mit “Heimwärts” ans Haus zurück. Die Geschichte erzählt von einem Road-Trip in die entgegen gesetzte Richtung der Flüchtlingsroute. Das Ziel ist Syrien, doch Khaled und seine Helfer stranden bei dem Versuch, Onkel Hussein zurück in die Heimat zu bringen, in der türkischen Grenzstadt Edirne. Regie führt die 30-jährige Pinar Karabulut.

22. März – “Böhm” von Paulus Hochgatterer im Schauspielhaus Graz, Uraufführung, Regie: Nikolaus Habjan: Der Puppenspieler und Regisseur Nikolaus Habjan und der Autor Paulus Hochgatterer widmen sich einem großen Sohn der Stadt Graz: Gemeinsam gehen sie auf Spurensuche im Leben des Dirigenten Karl Böhm und loten einen Zwiespalt aus: “Einerseits war Böhm einer der größten Dirigenten des 20. Jahrhunderts, andererseits war er ein Mensch, der sich mit dem Nationalsozialismus gemeinmachte, um seine Karriere voranzutreiben”, heißt es in der Ankündigung.

April – “Der Rüssel” von Wolfgang Bauer, Akademietheater, Uraufführung, Regie: Christian Stückl: Vor zwölf Jahren starb Wolfgang Bauer. Sein frühes Stück “Der Rüssel”, das lange Zeit als verschollen galt, wurde erst vor zwei Jahren im Nachlass eines Komponisten in Leibnitz entdeckt. Nun kommt das im Sommer 1962 geschriebene Werk im Akademietheater zur Uraufführung. Angekündigt ist eine “Geschichte, in der die Tropen plötzlich über die Alpen hereinbrechen” und “alle Heimatklischees auf den Kopf gestellt werden”, wie Dramaturg Hans Mrak ankündigte. Inszeniert wird die “irgendwo zwischen Anzengruber und Beckett” angesiedelte Uraufführung dieses “Volksstücks auf Koks” von Christian Stückl.

APA/Red.

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