Da kann kommen wer will, auch die Hausherren müssen Platz machen und werden schon mal energisch zur Seite gedrängt, wenn volle Farbkübel oder Leitern im Eiltempo durch das Haus geschleppt werden.
Der Bau der Probebühne auf dem Dach der Sträußelsäle, die sich Direktor Herbert Föttinger bereits bei Amtsantritt gewünscht hatte, wird von Fondsmanager und Coburg-Eigentümer Peter Pühringer mit 4 Mio. Euro unterstützt. 18,3 Millionen Euro kostet die Generalsanierung des 1822 erbauten Theaters, und bei genauer Betrachtung der Details wird auch klar, wo all das Geld hingeflossen ist.
Zehn Prozent des Budgets hat man für Unvorhergesehens miteingeplant. Und davon gab es genug. Im dritten Rang beispielsweise: Als man hier den Boden weggerissen hat, kamen Dinge zum Vorschein, die die Brandschutzbehörde nicht gerne gesehen hätte, lacht der kaufmännische Direktor Alexander Götz. Der Raum zwischen Unterboden und Boden war ganz einfach mit Holzspänen gefüllt. Früher hat man halt nichts weggeworfen, sondern es einfach wiederverwendet…
Doch nicht nur das Alte ist neu, auch bisher nicht Dagewesenes ist mit freiem Auge sichtbar. So verfügt der Balkon über ein Rundum- Lautsprechersystem, darunter hat man eine eigene Beamerkabine gebaut: Vorher waren die Beamer an den Seiten angebracht und man musste die Bilder umständlich entzerren, so der technische Gesamtleiter Langenfass zur APA. Mit der neuen Errungenschaft sei der Raum auch für diverse Veranstaltungen zugänglicher.
Der Zuschauerraum wurde um zwei Reihen reduziert, zwischen den Sitzreihen wurde vier bis fünf Zentimeter Platz gewonnen, Beinfreiheit garantiert. Der Zuschauerraum weist nun eine deutliche Schräglage auf. Die Vorbühne wurde verkleinert, wegen der Sichtlinien, so Langenfass. Dadurch kann man nun auch vom Balkon alles sehen.