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Testbericht Renault Zoe: „Leben" ist Strom

Alle Informationen und Daten zum neuen Renault Zoe im Testbericht.

Unterschiedliche Wege beschreiten Autohersteller, wenn es um die Taufe neuer Fahrzeuge geht. Die einen greifen zu Ziffern oder Buchstaben, die anderen konstruieren Kunstwörter oder Kürzel, und es gibt welche, die werden in alten Sprachen fündig. Wie Renault bei der Benennung des vierten Serien-Elektrofahrzeugs des Hauses, gleichzeitig des ersten echten, dezidiert auf elektrischen Betrieb hin konstruierten Modells: des Zoe. Dieser Name stammt aus dem klassischen Griechischen und steht für „Leben”, was in diesem Zusammenhang wiederum auf den Betrieb mit umweltfreundlicher – lokal emissionsfreier, weil elektrischer – Energie hinweist.

Zur Umwelt freundlich sein, das tut der E-Renault mit angenehmer Räumlichkeit: Der nur winzig mehr als vier Meter – 4.085 Millimeter – lange Kompakte bringt auf seinem Radstand von 2,588 Metern bis zu fünf Personen unter. Wobei es vier Erwachsene gerade bequem haben. Sie können auch bis zu 338 Liter Gepäck mitnehmen. Ist die Fondbank unbesetzt, kann man die Lehnen klappen und bis zu 1.225 Liter Ladegut verstauen. Da macht der Elektriker kaum einen Unterschied im Vergleich zu seinen herkömmlich angetriebenen Segments-Kollegen.

Einen großen Unterschied macht er gegenüber diesen in punkto Spurt-Vermögen. Typisch für E-Motoren steht das Maximal-Drehmoment von 220 Newtonmetern bereits ab null „Drehzahl” an. Damit macht sich der Zoe mit seinen 88 PS an der Ampel flugs davon, so gut wie lautlos. Sollten Fußgänger dem Elektro-Franzosen zu nahe kommen, kann man links vom Lenkrad auf einer kleinen Klaviatur verschiedener Warntöne spielen.

Gleiten statt hetzen ist die Prämisse

Das ist ganz anders als bei einem herkömmlichen Auto. Und das ist im Prinzip auch schon alles, was in der Bedienung einen Unterschied ausmacht, im Umgang mit dem kompaktklassenüblich voll ausgestatteten Zoe – samt Klimaanlage, Fensterhebern, Infotainment-System etc. Es gibt auch einen Automatik-Wählhebel und ebenso eine „echte” Handbremse. Damit wird der Umstieg von Verbrennungsmotor- auf Elektrofahrzeug erleichtert.

Was gelernt werden muss, ist das Haushalten mit der zur Verfügung stehenden Energie, wenn die mögliche Reichweite von bis zu 210 Kilometer erreicht werden soll. Ein Lernprozess, der in den ersten Phasen des Umgangs mit dem Zoe davon gekennzeichnet ist, dass man sich vor jeder Abfahrt vorsorglich über die möglichst nächst gelegenen Ladestationen vorinformiert. Doch ist der erste Reiz der Ampel-Kavalierstarts ausgekostet, wird energieverbrauchs-schonende Fortbewegung zu einer Art Sport. Und der in den Jahren der ersten Ölkrise entstandene Slogan „Gleiten statt Hetzen” wird zur Prämisse – ohne lästig besserwisserisch erhobenem Zeigefinger. Auch passt der Gleitmodus zum freundlichen Elektrischen ohnehin wesentlich besser als gehetzte Gangart.

Der Preis: ab 20.780 Euro, exklusive Batterien. Akku-Miete: ab 79 Euro pro Monat (Vertragsdauer ab 36 Monate).

(KECKEIS)

Bildcredit: Renault

01

Renault Zoe: 88 PS, 220 Nm, 0 auf 100 in 13,5 sec., Top-Speed 135 km/h, Vorderradantrieb, fünf Sitzplätze, bis 210 km Reichweite.

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Knapp mehr als vier Meter Länge, bei einem Radstand von 2,588 Metern.

03

Cockpit: Die Anzeige-Instrumente liegen gut im Blickfeld.

 

Zwei Erwachsene haben’s hier bequem, der Platz in der Mitte gehört Kindern.

05

Wie in einem Benziner oder Diesel ist der Fahrstufen-Wählhebel gestaltet & postiert.

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In den Kofferraum passen zwischen 338 und 1.225 Liter Ladegut.

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Das Infotainment-System R-Connect wird in allen Renault-Modellen eingesetzt.

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