Tenacious D spulten in Wien eine Show ab, die sowohl Begeisterung als auch Enttäuschung hervorrief. Denn eine Band hätte den beiden Comedians gut getan.
Tributes von Jack Black und Kyle Gass
Dass Tenacious D mittlerweile so etwas wie Weltstars sind, ist eigentlich ein Unfall. Die zwei Schauspieler – neben Jack Black malträtiert noch Kollege Kyle Gass mit zelebriertem Dilettantismus die akustische Gitarre – hatten sich einst zusammengefunden, um ihre im Hardrock und Schwermetall angesiedelten Helden abzufeiern: Etwa Metal-Röhre Ronnie James Dio, der bereitwillig seine Stimme für den Song “Kickapoo” herlieh. Als musikalischer Mentor und Studiomusiker für die Alben von Tenacious D fungierte Ex-Nirvana-Drummer und Frontman der Foo Fighters, Dave Grohl.
Ohne Bombast im Wiener Gasometer
In Wien war vom sonst ironisch aufgeblasenen Bombast des Duos allerdings nichts zu spüren, verzichtete man doch gänzlich auf eine Band. Und so standen zwei leicht adipöse Herren auf der Bühne, deren Comedy-Talent sich auf das Absingen der ohnehin schon bekannten Texte beschränkte. Wie sehr diese die Fans bereits verinnerlicht haben, machte das Publikum im ausverkauften Gasometer deutlich, als es knapp vor Ende der Show ohne Aufforderung für einen besinnlichen Moment sorgte – und a capella “Fuck Her Gently” bis zum bitteren Ende anstimmte. Black und Gass verharrten in Ehrfurcht.
Tenacious D überzeugten nicht vollends
Wortkarg lief auch der restliche Abend ab. Das “Tribute” – wie auch der Opener des knapp zweistündigen Sets hieß – setzte sich fort mit Verneigungen vor Led Zeppelin und Black Sabbath, Unterstützung erhielten die beiden gelegentlich von einem Roadie an den Background-Vocals und “Sasquatch”, jenem Menschen in Affengestalt (oder umgekehrt), der das Vorprogramm von Tenacious D bestritten hatte und zumindest gelegentlich für grotesk-komische Momente sorgte. Bauen durften Tenacious D letztendlich auf ihre Fans, die den schalen Auftritt dennoch großteils bejubelten. Und immerhin war schon zu Mitte des Sets die Warnung von der Bühne geschallt: “Rock Is Dead”.
(apa/red)