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Telekom-Skandal: Hubert Gorbach unter Korruptionsverdacht

In der Telekom-Affäre rund um dubiose Zahlungen der Telekom Austria wird auch der frühere Vizekanzler und Verkehrsminister Hubert Gorbach (FPÖ/dann BZÖ) als Beschuldigter geführt.

Nachdem Gorbach aus der Regierung ausschied und Unternehmer wurde, zahlte die Telekom laut “News” über die Firma des Lobbyisten Peter Hochegger 264.000 Euro für die Sekretärin des Jungunternehmers Gorbach. Die Zahlung ist laut Bericht in Höhe von 33.000 Euro pro Quartal für den Zeitraum von acht Quartalen erfolgt. Der Zahlungsfluss selbst sei auch durch die dem Magazin vorliegende Buchhaltung der Hochegger-Firma belegt.

Sekretärin bestätigt Befragungen gegenüber VOL.at

Gorbachs ehemalige Assistentin Gabriele K. bestätigte gegenüber VOL.at, dass es Befragungen gegeben habe. Sie wollte sich zu der Sache jedoch nicht weiter äußern.

Justiz bestätigt Ermittlungen

Gegen Gorbach laufen Ermittlungen der Justiz, bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien, Thomas Vecsey, heute Mittwoch auf APA-Anfrage den Voraus-Bericht des Nachrichtenmagazins “News”. “Gorbach wird als Beschuldigter geführt”, sagte Vecsey. Nähere Angaben zu den Ermittlungen machte er nicht.

Gorbach sei laut “News” bereits am 12. August von Ermittlern des Bundesamts für Korruptionsbekämpfung und Korruptionsprävention befragt worden. Gorbach habe dabei die Vorwürfe vehement bestritten, schreibt das Magazin.

Universaldienstverordnung auf Wunsch angepasst

Laut der Vorausmeldung des Magazins sei die Universaldienstverordnung, die die Verrechnung der Telekoms untereinander regle, unter Gorbach “den Wünschen der Telekom angepasst” worden. Die Telekom Austria habe dadurch Mehreinnahmen von mehr als 10 Mio. Euro pro Jahr erzielt.

Gorbach betreibt heute die Gorbach Consulting GmbH in Frastanz (Vorarlberg). Dort war auf APA-Anfrage heute bisher niemand erreichbar.

“Wir wissen, dass Rechnungsbeträge von rund 9 Mio. Euro ohne Leistungsnachweis an Hochegger gegangen sind. Wir wissen aber nicht, wo das Geld hingeflossen ist”, sagte Telekom-Austria-Sprecherin Elisabeth Mattes auf APA-Anfrage und verwies auf den Revisionsbericht, den das Unternehmen der Justiz übergeben hat. Die Geschäftsbeziehungen zwischen Hocheggers Valora und Dritten seien für die Telekom nicht nachvollziehbar.

(APA/VOL.at)

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