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Teamspieler trauerten Remis gegen Brasilien nach

Gratulation an Torschützen Aleksandar Dragovic
Gratulation an Torschützen Aleksandar Dragovic
Österreichs Fußball-Nationalmannschaft ist zum Abschluss des Länderspieljahres ein Achtungserfolg gegen Brasilien verwehrt geblieben. Durch das unglückliche 1:2 am Dienstag im ausverkauften Wiener Happel-Stadion ging die Serie von neun Partien ohne Niederlage zu Ende, dennoch lieferten die ÖFB-Kicker wie schon in den Spielen davor einen gelungenen Auftritt ab.


Marko Arnautovic meinte nach dem Kräftemessen mit dem fünffachen Weltmeister: “Es war ein gutes Spiel und hat Spaß gemacht. Mit dem Ergebnis können wir nicht zufrieden sein, aber wir brauchen nicht weinen. Es war komplett unverdient, dass wir verloren haben. Wir haben gezeigt, dass wir auch ein bisschen Fußball spielen können.”

Sein Mannschaftskollege Stefan Ilsanker war nach dem Schlusspfiff über die Entstehung des 0:1 verärgert – der Salzburger war beim Gegentreffer vom Torschützen David Luiz klar gefoult worden. “Er hat das geschickt gemacht, aber der Schiedsrichter muss das sehen”, meinte der Mittelfeldspieler.

Für den zwischenzeitlichen Ausgleich sorgte Aleksandar Dragovic per Elfmeter. Vor der Ausführung hatte auch Arnautovic erkennen lassen, dass er gerne zum Penalty angetreten wäre. “Ich war als erster Elferschütze vorgesehen”, erzählte Dragovic nach seinem ersten ÖFB-Team-Treffer im 35. Länderspiel. “Aber wer die Tore schießt, ist egal”, betonte der Ex-Austrianer. Durch seinen verwandelten Strafstoß scorte die rot-weiß-rote Equipe in den jüngsten zwölf Partien immer zumindest einmal und bescherte der “Selecao” das erste Gegentor im sechsten Spiel unter Neo-Teamchef Carlos Dunga.

Schon vor Dragovic hatte Rubin Okotie eingenetzt – allerdings unter Zuhilfenahme seiner Hände. “Ich bin hochgesprungen, gestoßen worden und dann mit beiden Händen zum Ball gegangen”, schilderte der Stürmer die Situation. Über die Niederlage dürfe man nicht allzu betrübt sein. “Wir können mit unserer Leistung zufrieden sein und hätten ein Unentschieden verdient gehabt.”

Dieser Meinung war auch ÖFB-Kapitän Christian Fuchs. “Wir haben gezeigt, was in uns steckt und ein gutes Spiel gemacht. Da tut es ein bisschen weh, dass wir kein 1:1 geschafft haben, obwohl es möglich gewesen wäre”, sagte der Schalke-Profi.

Wie sehr man die Brasilianer in die Bredouille brachte, zeigte deren Verzögerungstaktik im Finish. “Da haben sie bei jeder Gelegenheit Zeit geschunden. Das zeugt auch von Respekt vor uns”, erklärte Fuchs und zog ein positives Resümee des Länderspieljahres 2014. “Wir sind spielerisch sehr stark geworden und haben noch mehr Selbstvertrauen gewonnen.”

Laut Zlatko Junuzovic hat sich das ÖFB-Team im Jahr 2014 “um ein, zwei Schritte” weiterentwickelt. Bestes Beispiel für den positiven Trend sei das hart erkämpfte 2:1 in Moldawien im Oktober. “Da haben wir ein niedriges Niveau gezeigt, aber gewonnen. Wir machen jetzt die ‘big points’.”

Dennoch sei im kommenden Jahr eine weitere Steigerung nötig, um die EM-Teilnahme unter Dach und Fach zu bringen. “Wir müssen noch mehr zum Torabschluss kommen, die Räume noch besser nutzen und die Gegner noch mehr hinten reindrängen”, forderte der Legionär von Werder Bremen.

Als einen der Hauptgründe für die Erfolge der vergangenen Monate sieht Junuzovic das große Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Nationalelf. “Uns zeichnet vor allem der brutale Teamgeist aus. Wir können als Mannschaft Situationen erkennen, jeder – egal ob vorne oder hinten – bringt sich perfekt ins Spiel ein.”

Ähnlich äußerte sich Martin Harnik. “Das ist nicht nur das Nationalteam, sondern auch eine unglaublich coole Mannschaft, in der Freundschaften entstanden sind. Man spürt auf den Rängen, wie wir füreinander kämpfen und uns miteinander freuen.”

An dieser Entwicklung hat Teamchef Marcel Koller laut dem Stuttgart-Legionär großen Anteil. “Er hat uns gut zusammengeformt und durch die Beständigkeit bei der Kadernominierung dazu beigetragen, dass wir eingespielt sind. Er hat so ziemlich alles richtig gemacht”, resümierte Harnik.

Bei aller Freude über das zu Ende gehende Jahr dürfe man aber nicht vergessen, dass es noch ein weiter Weg zum EM-Startplatz sei. “Wir müssen unsere Spielweise und die Art, wie wir an Spiele herangehen, beibehalten und dürfen nicht arrogant werden. Es ist noch lange nichts entschieden”, warnte Harnik.

Der Offensivspieler und seine Kollegen brachten es 2014 auf vier Siege, drei Unentschieden und eine Niederlage (Torverhältnis 10:7). Weiter geht es im kommenden Jahr mit dem EM-Qualifikationsmatch am 27. März in Vaduz gegen Liechtenstein. Vier Tage später folgt ein Testspiel im Happel-Stadion gegen Bosnien-Herzegowina.

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