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Teamporträt Griechenland - Rehhagels Oldies weiter top

Der regierende Europameister darf mit der Titelverteidigung spekulieren. Das Motto des Trainers ist schlicht, aber einleuchtend: „Es gibt keine alten und jungen Spieler - es gibt nur gute und schlechte“.

Im „Stadion des Lichts“ von Lissabon stürzte Stürmer Angelos Charisteas am 4. Juli 2004 die ganze griechische Nation in einen kollektiven Freudentaumel. Mit einem 1:0-Finalsieg über Gastgeber Portugal erklommen die Hellenen den Olymp der EM-Endrunde 2004 und schafften eine der – wenn nicht die – größten Überraschungen der Fußball-Geschichte.

Vier Jahre nach dem Coup darf Griechenlands Team um Coach Otto Rehhagel in Österreich und der Schweiz mit der Titelverteidigung spekulieren.

Mit „König Rehakles“ zur Titelverteidigung
Der Deutsche, in Griechenland längst zum „König Rehakles“ geadelt, baut zum Großteil auf seine Routiniers. Von der im Finale 2004 erfolgreichen Elf standen im jüngsten Kader acht Akteure, mit dem im damaligen Endspiel gesperrten Karagounis sogar neun. Torhüter Nikopolidis (36), die Verteidiger Kapsis (33) und Dellas (31) sowie die Mittelfeldspieler Basinas (31), Giannakopoulos (33) und Karagounis (30) verkörpern damit die Rehhagel-Maxime: „Es gibt keine alten und jungen Spieler – es gibt nur gute und schlechte“.

Gerade deshalb war der 69-Jährige in den vergangenen Monaten trotz aller Erfolge nicht immer unumstritten. Nach der bitteren 1:4-Heimpleite gegen den Erzrivalen Türkei wurde dem Altmeister wiederholt mangelnde Bereitschaft zum Umbau seiner „Altherrentruppe“ vorgeworfen. „Ich trage die Verantwortung. Ich lade die Leute ein und dabei bleibt’s“, explodierte der langjährige Werder-Coach einmal bei einer Pressekonferenz.

Mittlerweile liegen die Griechen ihrem „König“ nach der neuerlichen und damit dritten EM-Teilnahme (nach 1980 und 2004) aber wieder zu Füßen. Bis auf das Heimspiel gegen die Türkei gestaltete sich die Kampagne für die Blau-Weißen als klare Angelegenheit. Der Ärger über die klar verpasste Qualifikation für die WM 2006 scheint damit vergessen.

In der griechischen Liga, in der mit Andreas Ivanschitz (Panathinaikos) und Jürgen Macho (AEK) auch zwei ÖFB-Teamkicker engagiert sind, geben traditionell die Athener Clubs Panathinaikos, AEK und Olympiakos Piräus die Marschrichtung vor. Primus ist der Club aus der Hafenstadt, der in den vergangenen elf Jahren nicht weniger als zehnmal den Titel holte. Außerhalb der Hauptstadt gefeiert wurde die Meisterschaft zuletzt 1988 in Larissa.

Negative Schlagzeilen liefern jedoch immer wieder teils schwere Fan-Ausschreitungen, vor den Derbys zwischen den Athener Clubs gilt bei den Sicherheitskräften Alarmstufe Rot. Besonders alte Rivalitäten schwappen leicht über: Erst im April verhängte die UEFA nach Krawallen im Rahmen der Partie gegen die Türkei eine Sperre von zwei Quali-Spielen für das Georgios-Karaiskakis-Stadion von Piräus.

Daten und Fakten
Größe: 131.957 km2
Einwohner: 11.104.000
Hauptstadt: Athen
Staatsform: Parlamentarische Republik (seit 1973)
BIP (US-Dollar pro Kopf): 19.840
Verband: Griechische Fußball-Föderation, gegründet 1926
Homepage: http://www.epo.gr
FIFA-Beitritt: 1927, UEFA 1954
Ausrüster: adidas
Dressen: Blau-Weiß
EM-Teilnahmen: 3 (1980, 2004, 2008)
Größte Erfolge: Europameister 2004, WM-Teilnahme 1994
FIFA-Weltrangliste: 15.
Teamchef: Otto Rehhagel (seit August 2001)
Bekannteste Spieler: Giourkas Seitaridis (Atletico Madrid), Georgios Karagounis (Panathinaikos), Angelos Charisteas (1. FC Nürnberg), Theofanis Gekas (Bayer Leverkusen)

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