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"Surrender": Hurts zelebrieren auf ihrem dritten Album Euphorie

Hurts live: Theo Hutchcraft (l.) und Adam Anderson
Hurts live: Theo Hutchcraft (l.) und Adam Anderson ©AP
Sein zweites Album "Exile" hatte das britische Pop-Duo Hurts in einem Raum ohne Aussicht komponiert. Entsprechend düster wirkten die Songs. Am Freitag erscheint "Surrender" - und klingt wesentlich positiver.
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Die Band beim Frequency

Für die am Freitag erscheinende Nachfolgerplatte “Surrender” war Lüften angesagt, manche Lieder darauf klingen daher nahezu euphorisch. “Egal in welche Richtung wir gehen, das Ergebnis ist immer Hurts”, betonte Sänger Theo Hutchcraft im APA-Interview in Wien.

Alles neu beim Album “Surrender”

“Exile” war “ein dunkles, hartes Album”, analysierte Hutchcraft. Mit “Surrender” (Sony Music) haben man “eine Drehung in die entgegensetzte Richtung gemacht”. Rasch fügte er hinzu: “Aber gewisse Zutaten, die uns ausmachen, blieben erhalten. Wir haben nur versucht, uns selbst voranzutreiben, uns nicht von einem Beharren auf einen bestimmten Stil zurückhalten zu lassen.”

2009 gründete Hutchcraft mit Adam Anderson, zuständig für die elektronischen Instrumente, Hurts. Der Synthie-Sound der Engländer wurzelt tief im Elektro und New Wave der 80er-Jahre. Künstler wie David Bowie oder Prince sind “wichtige Inspirationen”, wie das Duo aus Manchester erzählte. “Diese Leute haben immer neue Dinge ausprobiert, blieben aber immer Bowie und Prince. Wir haben jetzt drei unterschiedliche Alben, sind aber immer Hurts.”

Anderer Ansatz als bei “Exile”

Von einer “Reise” und “Entwicklung” sprach Anderson. “In den 80er-Jahren war es Bands wie Depeche Mode erlaubt, sich zu verändern. Heute haben nicht mehr viele Acts das Glück, Veränderung zugestanden zu bekommen. Aber wir haben diese Freiheit, weil wir sehr erfolgreich sind. Diese Platte ist zu einem gewissen Grad eine Reaktion auf den Vorgänger. Wir können nicht dunkler als auf ‘Exile’ klingen. Also mussten wir einen anderen Ansatz finden.”

Auf Reisen statt im stillen Kämmerlein: Hurts

Und natürlich reflektiere jeder Song die Stimmung der Komponisten und das Umfeld der Entstehung. “Wir sind beim Arbeiten an ‘Surrender’ viel gereist”, berichtete Hutchcraft. “Wir waren in LA, New York, in Schweden, in London. Wir hatten Freunde, weil wir uns nicht eingesperrt gefühlt haben.” Für die Lieder des Vorgängers hatte man sich ja noch ins Kämmerchen zurückgezogen. “So klingt die Platte auch, sehr klaustrophobisch. Genau das machte ‘Exile’ aus, diese spezielle Atmosphäre”, erzählte Anderson. “Der Raum, in dem unser Debüt entstand, hatte gar keine Fenster, beim zweiten Album gab es eines, aber keine Aussicht. Diesmal haben wir in der Sonne, in wunderbarem Klima gearbeitet. Aber wir waren auch in New York in der Mitte des kältesten Winters seit 30 Jahren. Diese Unterschiede hört man auf der Platte.”

Klassisches Album: “Surrender”

“Surrender” mag Hits enthalten, aber Hurts wollten ein klassisches Album mit einem “Spannungsbogen”, wie es Anderson formulierte. “Es ist eine Reise und endet mit einem Fragezeichen. Es beginnt mit einem sehr aufbauenden, fröhlichen Gospelchor. Am Ende des Albums hört man wieder den Chor, aber da klingt er sehr dunkel. Es ist interessant, ein Album positiv zu beginnen und den Hörer dann in eine dunklere Richtung zu ziehen. Normalerweise werden unsere Platten am Ende leichter, diesmal ist es andersrum.”

Wer Hurts live erleben will, sollte sich diesen Termin vormerken: Die Band gastiert am 26. Februar 2015 im Wiener Gasometer.

(apa/red)

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