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Suite francaise - Melodie der Liebe - Trailer und Kritik zum Film

Frankreich im Frühsommer 1940: Das kleine Dorf Bussy wird von den Deutschen besetzt, Soldaten werden in die Häuser der Bewohner einquartiert.

Zu den wohlhabenden Angelliers kommt der Nazi-Offizier Bruno Frank. In dem großen Haus leben Lucile, die auf die Rückkehr ihres Mannes aus dem Krieg wartet, und ihre strenge Schwiegermutter.

Suite francaise – Die Geschichte

Der kultivierte Bruno und die hübsche Lucile verlieben sich ineinander – womit das Drama einer Beziehung in Kriegszeiten beginnt. Dem britischen Regisseur Saul Dibb geht es in “Suite Française – Melodie der Liebe” vor allem um das romantische Drama, Lucile (Michelle Williams) und Bruno (Matthias Schoenaerts) stehen im Mittelpunkt. Über ihre gemeinsame Leidenschaft für das Klavierspielen kommen sich beide näher. Regisseur Dibb bedient sich des historischen Hintergrunds, um die widersprüchlichen Gefühle zweier Menschen darzustellen, die wissen, dass ihre Liebe gefährdet und gefährlich ist. Denn Lucile hat sich nicht nur in den Feind verliebt. Sie versteckt in dem Haus ihrer Schwiegermutter auch den Bauern Benoît (Sam Riley), der den bei ihm einquartierten Nazi Kurt Bonnet (Tom Schilling) getötet hat.

“Suite Française – Melodie der Liebe” lehnt sich an den gleichnamigen Titel des ursprünglich auf fünf Teile angelegten Romanzyklus von Irène Némirovsky an. Doch nur die ersten beiden Bände kamen zustande, denn die französische Schriftstellerin jüdischer Herkunft starb 1942 in Auschwitz im Konzentrationslager. In dem Film hat sich Dibb (“Die Herzogin”) für den zweiten Teil des Werkes entschieden, der von der Liebe zwischen dem Deutschen und der Französin handelt.

Suite francaise – Die Kritik

Das Drehbuch von Dibb und Matt Charman ist jedoch gewöhnlich, die Handlungen des Melodrams vorhersehbar. Getragen wird die Geschichte vor allem durch die schauspielerische Leistung von Michelle Williams als verschreckte und ängstliche Soldatenfrau und Matthias Schoenaerts als galanter Nazi-Offizier. Die britische Schauspielerin Kristin Scott Thomas ist in die Rolle von Luciles böser Schwiegermutter geschlüpft. Als Madame Angellier wacht sie mit Argusaugen über die Ehefrau ihres Sohnes Gaston, auf dessen Rückkehr beide Frauen warten. Die Dialoge sind dabei allerdings banal, zum Teil unbeholfen. Nicht nachvollziehbar ist auch Luciles Stimme aus dem Off, die zum Ausdruck bringt, was auf der Leinwand zu sehen ist.

Dibb hat die historische und moralische Komplexität der Geschichte von Némirovsky stark reduziert. Nur in Nebenhandlungen ist zu erahnen, wie die Realität im Jahr 1940 ausgesehen hat. So steht die Geschichte um den Bauern Benoît im Hintergrund, der einen deutschen Soldaten tötet, weil dieser seine Frau bedrängt hat. Auch die Schrecken des Krieges werden nur in der Szene angedeutet, in der der opportunistische Bürgermeister des Ortes (Lambert Wilson) erschossen wird. Aus dem Roman der jüdischen Schriftstellerin, die Geschichte beschreibt und über ein fiktives Dorf im Ausnahmezustand erzählt, ist so eine wenig inspirierte Liebesgeschichte geworden. Die Erzähltiefe des Werkes von Némirovsky und die internationale Starbesetzung hätten einen anspruchsvolleren Film verdient.

> Die Kinostartzeiten zu “Suite francaise”

(APA)

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