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Südkorea: Kapitän der Unglücksfähre verhaftet

268 Menschen werden noch vermisst
268 Menschen werden noch vermisst
Der Kapitän der südkoreanischen Unglücksfähre "Sewol" ist laut einem Medienbericht verhaftet worden. Gegen Lee Joon Seok werde wegen Vernachlässigung seiner Dienstpflicht und Verstoßes gegen Seerecht ermittelt, meldete die Nachrichtenagentur Yonhap am Samstag in der Früh (Ortszeit). Nach dem Untergang der Fähre wurden bisher 28 Leichen geborgen, 268 Menschen werden noch vermisst.


An Bord der 6825-Tonnen-Fähre waren 475 Menschen, als sie am Mittwoch in der Früh verunglückte. Der Kapitän und die meisten der 28 Besatzungsmitglieder konnten sich retten. Von Hinterbliebenen wurde Kritik laut, dass die Besatzung das sinkende Schiff verlassen habe, während viele Passagiere noch an Bord waren. Bisher konnten nur 179 Insassen der Fähre gerettet werden.

Nach den ersten Ermittlungen wurde die Fähre zum Unglückszeitpunkt nicht vom Kapitän, sondern vom dritten Offizier gesteuert. Kapitän Lee habe sich zu diesem Zeitpunkt “hinten” im Schiff befunden, sagte Staatsanwalt Park Jae Eok. Experten vermuten, dass das Schiff auf einen Felsen lief oder eine scharfe Kurve fuhr, wodurch die Ladung – darunter mehr als 150 Autos – verrutschte, was das Schiff zum Kentern brachte.

Unter den Passagieren der Fähre waren mehr als 300 Schüler eine Oberschule in Ansan südlich von Seoul. Ihr Vize-Direktor Kang Min Kyu wurde auf der Insel Jindo an einem Baum hängend gefunden, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Der 52-Jährige war unmittelbar nach dem Unglück gerettet worden, konnte das Unglück aber offenbar seelisch nicht verkraften.

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