Ein einziges Mal waren die beiden Bundesliga-Kontrahenten zuvor in einem Pflichtspiel aufeinander getroffen. Im Mai 2014 bezwang der SKN St. Pölten als Zweitligist Sturm Graz im ÖFB-Cup-Halbfinale nach Verlängerung dank eines Treffers von Gary Noel mit 1:0 vor 8.000 Zuschauern in der NV Arena und zog ins Endspiel ein. Ein, wenn nicht das, Highlight der 16-jährigen Vereinsgeschichte der Niederösterreicher.
Das erste Bundesligaduell vor 4.229 Zuschauern in der NV Arena war für die St. Pöltner ein ernüchterndes. Die über weite Strecken überlegenen Steirer bezwangen den Aufsteiger verdient mit 3:1.
Sturm Graz: Spendlhofer landete zweites Tor
In der ersten Hälfte hatten Sturms Solospitze Bright Edomwonyi und der offensive Mittelfeldspieler Stefan Hierländer mit der St. Pöltner Viererkette ihren Spaß. In der 16. Minute hatten die Niederösterreicher noch Glück, als Schiedsrichter Julian Weinberger ein Abstaubertor von Christian Schulz nach einem Freistoß-Strich von Charalampos Lykogiannis zu Unrecht wegen Abseits aberkannte. Fünf Minuten später schlugen die Blackies paradoxerweise aus einem Konter zu: Hierländer bediente Edomwonyi mit einem schönen Außenristpass, der nützte die 1:1-Situation gegen SKN-Keeper Christoph Riegler gekonnt und versenkte den Ball zum 1:0 für die Grazer.
Danach flachte die Partie kurzweilig ab, ehe Hierländer mit einem Solo wieder für etwas Aufregung sorgte, den abschließenden Schuss aber doch klar verzog (37.). Nach einem unnötigen Foul von Michael Huber – der schon beim ersten Gegentreffer schlecht ausgesehen hatte – erhöhte Lukas Spendlhofer per direktem Freistoß auf 2:0 (44.). Ausgerechnet Spendlhofer, der seine Ausbildung in der Akademie St. Pölten genoss.
St. Pölten mit Spielerwechsel nach Pause
SKN-Trainer Karl Daxbacher brachte nach der Pause Daniel Lucas Segovia als zweiten Stürmer neben den über 90 Minuten schwachen Kevin Luckassen. Der Spanier sorgte tatsächlich für Schwung und erzielte nach einer Hereingabe von Daniel Schütz aus kurzer Distanz den 1:2-Anschlusstreffer (56.). Danach drückten die St. Pöltner auf den Ausgleich und bekamen nach einem Handspiel von Spendlhofer einen Elfmeter zugesprochen. Segovia schoss flach und platziert aber viel zu schwach, Christian Gratzei parierte.
Nur wenige Augenblicke später fixierte Uros Matic den 3:1-Auswärtssieg für Sturm mit einem sehendwerten Schupfer über den heranstürmenden Riegler. Damit feiern die Steirer erstmals seit vier Jahren wieder einen Erfolg im ersten Saisonduell mit dem aktuellen Aufsteiger. Davor hatten sie gegen Mattersburg (0:2), Altach (0:1) und Grödig (0:2) jeweils verloren.
Bundesliga (5. Runde):
SKN St. Pölten – SK Sturm Graz 1:3 (0:2)
St. Pölten, NV Arena, 4.229 SR: Julian Weinberger
Torfolge: 0:1 Edomwonyi (21.), 0:2 Spendlhofer (44. direkter Freistoß), 1:2 Segovia (56.), 1:3 Matic (84.)
SKN St. Pölten: Riegler – Dober, Huber, Petrovic, Pirvulescu – Mader (46. Segovia), Perchtold – Stec (69. Lumu), Thürauer, Schütz – Luckassen
Sturm Graz: Gratzei – Koch, Spendlhofer, Schulz, Lykogiannis (88. Potzmann) – Jeggo, Matic – Huspek (78. Schoissengeyr), Hierländer (67. Stankovic), Horvath – Edomwonyi
Gelbe Karten: Luckassen (60. Foul) bzw. Lykogiannis (53. Foul), Spendlhofer (83. Handspiel)
Die Besten: Riegler bzw. Matic, Hierländer, Edomwonyi