Die ursprünglich geplante Schlusskundgebung am Schwarzenbergplatz wurde abgesagt, “aus Rücksicht auf die heutigen Verhandlungen” der Metaller, wie einer der Organisatoren erklärte.
Eine Demo mit weniger Teilnehmern als beim letzten Protest des Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) würde “der Kronen Zeitung und anderen Medien” nur Anlass geben, die Veranstaltung “kleinzureden”, so der Audimax-Besetzer.
Die Metaller hatten sich bereits um 8.00 Uhr vor der WKÖ in Wien-Wieden versammelt, um 10.00 Uhr stießen schließlich die Studenten dazu. Gemeinsam wurde abwechselnden “Hopp, hopp, hopp Lohnraub-Stopp” und “Hopp, hopp, hopp Bildungsraub-Stopp” skandiert. “Wir lassen uns nicht auseinander dividieren”, betonte einer der Metallergewerkschafter, es gehe schließlich um dasselbe Geld, das von Banken und Konzernen durch das Bankgeheimnis an der Steuer vorbeigeschummelt werde. “Morgen holen wir das Geld für die Metaller, übermorgen für eure Bildung”, kündigte er an.
Globalisierungskritiker Klaus-Werner Lobo zeigte sich in seiner Rede “von den Socken” über den Schulterschluss der beiden Gruppen. Mancher Autofahrer machte hingegen seinem Unmut über die zeitweise Blockade der Straße lautstark Luft.
Anlässlich der heutigen Sondersitzung des Nationalrats zur Situation an den Universitäten hatte der Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) mit einer Medienaktion vor dem Parlament “auf die Ignoranz der Bundesregierung in Bezug auf die Hochschulpolitik aufmerksam” gemacht. Dabei stellten die Studenten aktionistisch dar, wie sich Wissenschaftsminister Johannes Hahn (V) die Ohren, Finanzminister Josef Pröll (V) die Augen und Bundeskanzler Werner Faymann (S) den Mund zuhalten. Der VSStÖ forderte die Abschaffung aller Zugangsbeschränkungen sowie der Studiengebühren.