Gleichzeitig entschuldigte sich Stronach dafür, falls er zeitweise zu ruppig gewesen sei. Wirkliche Ergebnisse brachte die Sitzung nicht. Konkrete Angaben, ob man nun mehr Demokratie in den Parteistatuten verankert, wurden nicht gemacht.
Er habe nie jemanden persönlich angegriffen, außer vielleicht den niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll, und selbst das werde er nicht mehr machen, versprach Stronach. “Wir sind eine Familie”, die aus der Krise stärker herausgekommen sei, betonte er.
Die Hauptaufgabe sei jetzt, Kompetenzen festzulegen zwischen Bund und Ländern. Ende November soll es wieder eine Sitzung des Gremiums geben. Dort sollen auch “die vier wichtigsten Prinzipien” ausgearbeitet werden, die dann jeder unterschreiben solle. Stronachs Stellvertreterin Kathrin Nachbaur erklärte auf Nachfrage, man wolle etwas Ähnliches wie die Magna-Verfassung erarbeiten. Ziel sei es, dass “die Werte und das System” stärker seien als Einzelpersonen, auch als Stronach selbst.
Das Bundesdirektorium hat sich eine Geschäftsordnung verpasst, wonach man regelmäßig zu wichtigen Themen tagen werde, so Nachbaur. Der entscheidende Schritt, um das Gremium formal, nämlich in den Statuten zu verankern, wird so schnell aber offenbar nicht getan – Stronach blieb Antworten auf entsprechende Fragen schuldig.
Unklar ist weiterhin auch, ob Stronach noch Darlehen in Spenden umwandeln wird und ob es eine Anzeige gegen die frühere ORF-Generaldirektorin Monika Lindner, die nicht auf ihr Mandat verzichten will, geben wird. Auch was seinen Abgang betrifft, wurde der Austro-Kanadier nicht wirklich konkret: Er werde am 29. Oktober ins Parlament einziehen und dort hoffentlich eine konstruktive Ansprache halten. In einem, spätestens in eineinhalb Jahren, wolle er nicht mehr täglich involviert sein.