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Straight Outta Compton - Kritik und Trailer zum Film

Ende der 80er-Jahre gehörte die Rap-Combo N.W.A aus Compton zu den radikalsten Vertretern ihres Genres. Mit umstrittenen Songs wie "Fuck Tha Police" machten N.W.A nicht nur in den USA auf sich aufmerksam. Nun rekapituliert ein Film die Entstehungsgeschichte dieser für den Hip-Hop so wichtigen Gruppierung. N.W.A (die Abkürzung steht für "Niggaz Wit Attitudes") erzählen in ihren Stücken von dem durch Drogen und Gewalt geprägten Alltag in Compton, einem Vorort von Los Angeles.

Das US-Biopic “Straight Outta Compton” hat nicht nur Aufstieg und Fall der wegweisenden Gangster-Rapper N.W.A zum Mittelpunkt, sondern ist unter der Regie von F. Gary Gray ebenso ein Sittenbild des afroamerikanischen Los Angeles der 80er-Jahre geworden. So zeigt der Film in fast zweieinhalb Stunden auch deren prägende Zutaten, die Armut, Drogen, rivalisierende Gangs und Polizeigewalt umspannen.

Inhalt zum Film

Actiongeladen der Beginn, als Eazy-E nach einem zu eskalieren scheinenden Drogendeal gerade noch die Flucht vor der Polizei gelingt. Die Droge Crack regiert zu dieser Zeit die kalifornische Metropole, und mit den Erlösen aus dem Handel mit dieser soll Eazy-E auch Band und deren Label finanziert haben. Es ist eine von mehreren episodenhaften Teilen des Films, die der einstige Videoregisseur F. Gary Gray aber so zusammenfügt, dass die Homogenität nicht leidet.

Neben den Hauptprotagonisten der Gangsta-Rap-Formation namens Dr. Dre, Eazy-E und Ice Cube, letzterer von seinem eigenen Sohn O’Shea Jackson Jr. dargestellt, nimmt noch deren Manager Jerry Heller (Paul Giamatti) ein tragende Rolle ein. Denn er ist es, der im Grunde vom Anfang an die Saat für das rasche Ende der Band legt.

Compton im Jahr 1986 ist Ausgangspunkt des Geschehens: In dem Vorort von Los Angeles trafen vor fast drei Jahrzehnten einst die damaligen Frühzwanziger zusammen, um als “Niggaz Wit Attitudes” (N.W.A) für Kontroversen zu sorgen. Diese stellten sich zwei Jahre später mit dem Album “Straight Outta Compton” ein und vor allem mit dessen Titel “Fuck Tha Police”. Der Gangsta-Rap war von New York aus an der Westküste angekommen.

Kritik zu “Straight Outta Compton”

Dass die Geschichte um den Song “Fuck Tha Police” einigen Raum bekommt, ist legitim, denn er brachte N.W.A trotz Boykotts bei vielen Radiostationen nicht nur Erfolg, sondern gar Probleme mit dem FBI ein. In “Straight Outta Compton” wird der Inhalt des Songs, der von rassistischem Vorgehen der Ordnungshüter der LAPD gegenüber den Bandmitgliedern handelt, wiederum als Episode dargestellt. Auch der Fall Rodney King und die blutigen Rassenunruhen in Los Angeles finden sich später thematisiert.

Natürlich gibt es auch Überhöhungen, etwa die Verhaftung der Bandmitglieder bei einem Konzert in Detroit, die so nicht im Ansatz stattgefunden hat, wie eine Recherche von “LA Weekly” ergab. Thematisiert werden in “Straight Outta Compton” auch die damaligen Vorwürfe der Presse, dass N.W.A Gewalt und Drogen verherrlichen würden. Es sei eine Reflexion der eigenen Realität, kontert Ice Cube darauf.

Im weiteren Verlauf kommt es, wie es kommen musste: Das rasche Geld lässt nicht nur schillernde Partys mit lasziven weiblichen Teilnehmerinnen zu, sondern führt zur Spaltung der Band. 1989 steigt Ice Cube aus und ist zwei Jahre danach noch so negativ gegenüber seinen einstigen Mitstreitern gestimmt, dass er sie mit dem Track “No Vaseline” übelst beschimpft. In diesem Jahr sucht ebenso Dr. Dre das Weite und gründet mit Suge Knight, der im Film nahezu soziopathische Züge hat und im wirklichen Leben vor einem Mordprozess steht, das Label Death Row Records.

Dr. Dre ist am Ende der Sieger und Eazy-E bleibt als tragische Figur zurück, der nicht nur erkennen muss, von Manager Heller übergangen worden zu sein, sondern 1995 auch an Aids stirbt. Ihm ist dieser gelungene Vertreter des Genres Musik-Biopic gewidmet, bei dem übrigens Dr. Dre und Ice Cube selbst als Produzenten agiert haben.

(APA)

 

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