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Straffreiheit für Taschendiebe

©martaposemuckel via pixabay
Gastkommentar der Gebrüder Moped. Die Wiener Gefängnisse sind rappelvoll. Da geht gar nichts mehr. Unsere Haftanstalten sind bis weit über den letzten Platz hinaus gefüllt. Wer jetzt noch bei Wasser und Brot sein Schmalz abbekommen möchte, muss sich schon etwas Besonderes einfallen lassen. Denn für einen hundsordinären Taschendieb bauen wir sicher keine neuen Zuchthäuser.

 Gut gefüllte Gefangene kosten Platz

Die für ihren lässigen Zugang zum Thema Pediküre bekannte Justizanstalt Wien-Josefstadt zum Beispiel war jüngst zu 121 Prozent ausgelastet. Respekt! Und das bei signifikantem Rückgang jugendlicher Gefangener. Eine durchwegs unvorteilhafte Entwicklung, denn gerade die oftmals noch klein geratenen Jugendlichen könnte man räumlich wesentlich besser schlichten als die ausgewachsenen und gerne auch übergewichtigen Häftlinge älteren Semesters.

Ein kleiner Stronach gehört her

Doch diese Stadt und unsere unbelehrbare Republik haben es nicht anders verdient. Wieder einmal zählen in diesem Land die eigenen Propheten nicht, die doch die Lösung auch in dieser sehr komplexen Angelegenheit längst parat gehabt hätten. Frank Stronach hat uns schon vor Jahren gepredigt, wie wir unsere Gefängnisse übersichtlich halten könnten: Todesstrafe für Berufskiller. Da wäre zumindest einmal jener Problembereich abgedeckt, der das Morden noch ernst betreibt und nicht bloß als Hobby.

Passiere den Start und behebe 200

Freudinnen und Freunde des gemeinen Gesellschaftsspiels bevorzugen erwartungsgemäß kreativere Lösungen. Sie überlegen, die DKT-Karte “Diese Karte befreit dich aus dem Arrest” ins Real Life zu übertragen. Eine dankbare Anregung, zumal sich die Umsetzung bereits millionenfach quer durch alle Bevölkerungsschichten bewährt hat.

Kriminalität gehört verboten

Oder man setzt auf einen generellen Paradigmenwechsel in der österreichischen Rechtsprechung. Leider herrscht jedoch einmal mehr Uneinigkeit unter den politischen Lagern. Während die bürgerlich-konservative Hälfte der Nation den Holzhammer auspackt und ein generelles Verbot von Kriminalität fordert, überlegen die Liberalen des Landes einen gewagten aber durchaus effizienten Vorstoß: Vielleicht sollte man manche Delikte einfach legalisieren. Dann wäre Platz. In unseren Taschen. Und unseren Gefängnissen.

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