Saudi-Arabien gehört zu den Verbündeten der USA im Kampf gegen den “Islamischen Staat” in Syrien und im Irak. Das ist etwas paradox, da vermutet wird, dass zahlreiche Geldgeber des IS aus Saudi Arabien und anderen reichen Golfstaaten stammen. Saudi Arabien, hat selbst zumindest indirekt über Jahre zum Erstarken der Jihadisten-Miliz “IS” beigetragen. Dahinter steckt nicht zuletzt der Konflikt mit dem Iran. Das Königreich Saudi-Arabien fühlt sich als Schutzmacht der Sunniten. Der Iran wiederum sieht sich als Interessensvertreter der Schiiten.
Islamisches Recht
In dem erzkonservativen Königreich werden Vergewaltigung, Mord, Abkehr von der Religion, Raub und Drogenhandel mit der Todesstrafe geahndet – in Anwendung einer rigorosen Auslegung des Islamischen Rechts, der Scharia. Damit legt Saudi Arabien die Scharia ähnlich aus wie die Terrormiliz “Islamischer Staat”. Die Richter in der Golfmonarchie gehören überwiegend der ultrakonservativen sunnitischen Strömung der Wahhabiten an.
Todesstrafe und Peitschenhiebe in Saudi Arabien
Erst im Jänner 2015 wurde der liberale Autor und Blogger Raif Badawi nach einer Verurteilung wegen Gotteslästerung mit 50 Peitschenhieben bestraft. Insgesamt wurde Badawi zu 1.000 Peitschenhieben und zehn Jahren Gefängnis verurteilt. DDem Regimekritiker wurde Ende Oktober der Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit und Toleranz zugesprochen. Badawi ist kein Einzelfall: Ebenfalls im Jänner wurde einer Frau mit drei Schwerthieben der Kopf abschlagen. Angeblich hat sie ihre Stieftochter missbraucht und getötet. Bis zum Schluss bestritt sie die Tat. Erst in der vergangenen Woche hat Menschenrechtsaktivisten zufolge ein Gericht in Saudi-Arabien den palästinensischen Lyriker Ashraf Fayadh wegen Abfalls vom muslimischen Glauben zum Tod verurteilt.
In dem vom “IS” ausgerufenen Khalifat stehen Exekutionen und Peitschenhiebe praktisch an der Tagesordnung. Zahlreiche schreckliche Bilder und Videos finden sich dazu im Netz, die die Schrecksenherrschaft des “Islamischen Staates” belegen.
(Quelle: APA, red)