Die Polizei bestätigte der APA, dass sie an die Uni gerufen wurde. Beim Eintreffen der Polizisten war die Störaktion allerdings schon vorüber, jetzt suchen sie nach den 20 bis 30 Personen. Der Saal des Audimax war laut Werner-Lobo voll besetzt; Verletzte hat er keine gesehen.
Störaktion bei Jelinek-Stück im Audimax der Uni Wien
Die Darsteller des mit dem Nestroypreis ausgezeichneten Stücks “Die Schutzbefohlenen” von Elfriede Jelinek waren an der Uni Wien Schutzsuchende aus Syrien, Afghanistan und dem Irak selbst. So wurde das Drama auch nach einem Konzept und unter der Regie von Tina Leisch und Bernhard Dechant unter dem Titel “Schutzbefohlene performen Jelineks Schutzbefohlene” gegeben.
Anzeigen wegen Körperverletzung nach rechtsextremer Störaktion
Die Aktion habe sieben Minuten gedauert, dabei sei es zu einem Handgemenge gekommen, berichtete Polizeisprecher Thomas Keiblinger am Freitag. In acht Fällen werde Anzeige wegen Körperverletzung erstattet. Etwa 30 Identitäre waren während der Aufführung auf die Bühne gestürmt und hätten Transparente und Fahnen der Identitären Bewegung entrollt, so Keiblinger. Außerdem seien Flugblätter mit dem Text “Multikulti tötet” in das etwa 700 Personen umfassende Publikum geschmissen und Kunstblut verspritzt worden. Nach einem Handgemenge und Gerangel gelang es Teilen des Publikums, die Rechtsextremen hinauszudrängen, acht Personen klagten danach über Schmerzen im Bauchbereich.
Der Polizeieinsatz begann laut Keiblinger um 20.47 Uhr. Im Zuge der folgenden Alarmfahndung waren elf Funkstreifen der Wiener Polizei und der Wega im Einsatz. Drei Personen seien in Folge dessen im Bereich der Universität angehalten und ihre Identität festgestellt worden. Außerdem werte die Polizei zahlreiche Handyvideos des Vorgangs aus, so Keiblinger. Bis zum Ende der Vorstellung, die nach der Unterbrechung fortgesetzt wurde, seien Polizisten im Saal geblieben.
(apa/red)