AA

Stimmen zum Spiel: Wiener Neustadt vs. Austria und Rapid vs. Sturm Graz

Rapid Wien freute sich am Samstag über einen Sieg
Rapid Wien freute sich am Samstag über einen Sieg ©APA
Während Austria Wien in der Fußball-Bundesliga weiter nicht in Fahrt kommt und gegen Schlusslicht Wiener Neustadt mit 0:1 unterlag, liegt Rapid auch nach der 22. Fußball-Bundesliga-Runde auf dem begehrten zweiten Platz. Die Hütteldorfer feierten am Samstag einen 1:0-Heimsieg über Sturm Graz.
Rapid gegen Sturm Graz
Niederlage für Austria

Wie die Spiele am Samstagabend im Detail ausgegangen sind, lesen Sie hier und hier.

Wiener Neustadt vs. Austria: Stimmen zum Spiel

Bei der Wiener Austria war nach der überraschenden 0:1-Niederlage auswärts gegen den SC Wiener Neustadt Krisenstimmung angesagt. Durch die zweite Niederlage im dritten Frühjahrsspiel der Fußball-Bundesliga liegt der angestrebte zweite Platz, der zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation berechtigt, bereits sieben Punkte entfernt.

Mindestens ebenso viel Kopfzerbrechen wie der große Rückstand bereitete den Verantwortlichen aber die enttäuschende Leistung, die am Samstag gegen das Schlusslicht abgeliefert wurde. Dabei hatte man nach dem 5:2 vor einer Woche gegen Altach noch voller Optimismus in die Zukunft geblickt. “Es ist wie verhext, ein ständiges Auf und Ab. Das ist nicht der Anspruch, den die Austria und jeder einzelne Spieler hat”, sagte Offensivspieler Alexander Gorgon.

Trainer Baumgartner zum Match

Ratlosigkeit herrschte auch bei Trainer Gerald Baumgartner. “Wiener Neustadt war bissiger, präsenter, zweikampfstärker. Das sind Dinge, die eigentlich wir machen wollten”, meinte der Salzburger, dessen Truppe nach dem Ausschluss von Patrizio Stronati eine Stunde in Unterzahl spielen musste. “Erst nach dem Elfer und Ausschluss ist es besser geworden, erst dann sind wir leider richtig aufgewacht. Nach der Pause hat uns Lindner mit zwei, drei tollen Reflexen gerettet. Wir haben alles probiert und Gas gegeben, aber mit 0:1 und zehn Mann ist es auswärts natürlich nicht so leicht.”

“Wir haben alles probiert und Gas gegeben, aber mit 0:1 und zehn Mann ist es auswärts natürlich nicht so leicht”, betonte Baumgartner und ergänzte: “Heute hat uns auch das nötige Glück gefehlt.” Ob sich der neue Sportdirektor Franz Wohlfahrt mit dieser Ursachenforschung zufriedengeben wird, scheint fraglich. Der Ex-Teamgoalie gab sich am Sonntag zur aktuellen Situation zugeknöpft. “Wir werden die Lage genau analysieren. Mehr gibt es im Moment nicht zu sagen”, sagte der Kärntner.

Derby gegen Rapid kommt

Für seinen Club steht eine richtungsweisende Woche an: Am kommenden Sonntag steigt in der Generali Arena das Wiener Derby gegen Rapid, bereits am Dienstag davor wartet auswärts Sturm Graz. Wohlfahrt wollte sich nicht dazu äußern, ob Baumgartner in der Steiermark noch auf der Bank sitzen wird.

Helgi Kolvidsson (Trainer Wr. Neustadt): “Die Jungs sind sehr gut aufgetreten, vor allem in der ersten Hälfte. Die Mannschaft hat viel Druck gemacht. Gleich nach der Pause haben wir es verabsäumt, den Sack zuzumachen. Mit einem 2:0 hätten wir ruhiger spielen können. Die Austria hat viele große Spieler, da ist sogar jeder Einwurf gefährlich. Trotzdem war es eine tolle Leistung, die drei Punkte tun uns sicher gut.”

Rapid Wien vs. Sturm Graz: Meinungen

Rapid bleibt auf Kurs Richtung Fußball-Europacup. Mit dem 1:0-Heimsieg am Samstag gegen Sturm Graz verteidigten die Hütteldorfer den zweiten Platz vor Aufsteiger SCR Altach, der allerdings dank eines 1:0 vor eigenem Publikum gegen den WAC weiterhin nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz hinter den Grün-Weißen liegt.

Bereits am Mittwoch kommt es im Happel-Stadion zum Duell der beiden Aspiranten auf eine Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation. Dabei muss Rapid jedoch auf Topscorer Robert Beric verzichten: Der Slowene handelte sich gegen Sturm im Finish wegen Schiedsrichter-Kritik seine fünfte Gelbe Karte ein und ist nun gegen die Vorarlberger gesperrt. “Das war eine dumme Aktion”, gestand Beric.

Beric gegen Sturm ausgeschlossen

Rapids Torschütze vom Dienst muss damit auch im dritten Saisonduell mit Altach zuschauen. Vor den ersten beiden Partien gegen die Ländle-Truppe wurde Beric jeweils gegen Sturm ausgeschlossen. Auch diesmal war es eine Undiszipliniertheit, die einen Einsatz des Goalgetters im bevorstehenden Schlüsselspiel verhindert – sehr zum Ärger von Rapid-Coach Zoran Barisic. “Wir werden intern über diese Gelbe sprechen”, kündigte der Wiener an.

Auf öffentliche Kritik am 16-fachen Saisontorschützen verzichtete Barisic. “Er arbeitet viel und steht im Moment goldrichtig. Das freut mich für ihn, denn er ist ein super Bursch mit einem tollen Charakter”, meinte der Wiener und ergänzte, Beric profitiere von starken Leistungen seiner Mitspieler.

Gegen Altach dürfte Deni Alar die Rolle des Slowenen übernehmen, auch wenn sich Barisic noch nicht festlegen wollte. “Statt Beric wird ein anderer spielen, der hungrig ist und versuchen wird, seine Chance zu nützen”, erklärte der 44-Jährige.

Barisic über das Spiel

Für seine Mannschaft fand Barisic nach dem sechsten Spiel in Folge ohne Niederlage fast ausschließlich lobende Worte. “Wir haben eine sehr gute Leistung geboten und viele Chancen herausgespielt.” Allerdings haperte es wieder einmal an der Effizienz. “Ich hatte das Gefühl, dass die Mannschaft unbedingt will, dass ich auf der Bank einen Herzkasperl bekomme”, schmunzelte der Rapid-Coach. “Doch das Wichtigste ist, dass wir überhaupt Möglichkeiten kreieren.”

Sein Sturm-Kollege Franco Foda war nach der Partie über die Rote Karte für Martin Ehrenreich in der 3. Minute wegen angeblichen Torraubs erzürnt. “Dadurch wurde das Spiel massiv beeinflusst, unser Plan wurde über den Haufen geworfen”, sagte der Deutsche. “Ehrenreich hat Kainz nicht gesehen, beide sind Schulter an Schulter zusammengestoßen. Im ersten Moment habe ich sogar geglaubt, es gibt Freistoß für uns.”

Die fünftplatzierten Steirer ergatterten in ihren ersten beiden Frühjahrspartien nur einen Zähler. “Wir haben zu wenig Punkte geholt, sind aber im Moment auch nicht vom Glück begünstigt”, sagte Foda, dessen Club bereits am Dienstag die krisengeschüttelte Austria empfängt.

Altach prolongierte Heimserie

Sieben Zähler vor den “Blackys” liegen Rapid sowie Aufsteiger Altach, der mit dem 1:0 gegen den WAC den sechsten Heimsieg in Folge feierte und damit die richtige Antwort auf das 2:5 in der Vorwoche bei der Austria gab. “Es war nicht so leicht für uns, nach einer Niederlage wie gegen die Austria zurückzukommen. Aber wir haben heute ein starkes Kollektiv gesehen”, freute sich Trainer Damir Canadi. Die Wolfsberger sind trotz der Niederlage noch voll im Europacup-Rennen – nach Verlustpunkten gerechnet liegen sie gleichauf mit Rapid und Altach.

Rapid Wien vs. Sturm Graz: O-Töne

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): “Wir haben eine sehr gute Leistung geboten, wobei wir leider manchmal den Rhythmus verloren haben. Wir haben viele Chancen herausgespielt, eine davon genützt und sind froh, gegen einen starken Gegner drei Punkte geholt zu haben. Die Chancenauswertung war mies. Ich hatte das Gefühl, dass die Mannschaft unbedingt will, dass ich auf der Bank einen Herzkasperl bekomme. Aber das Wichtigste ist, dass wir Chancen kreieren. Für den gesperrten Beric wird gegen Altach eben ein anderer spielen, der hungrig ist und versuchen wird, seine Chance zu nützen.”

Robert Beric (Rapid-Torschütze): “Wichtig ist nicht mein Tor, sondern sind die drei Punkte. Wir spielen als Mannschaft gut, und ich muss mich bei der Mannschaft bedanken, dass ich schon 16 Saisontore habe. Leider bin ich gegen Altach gesperrt. Das war eine dumme Gelbe Karte.”

Franco Foda (Sturm-Trainer): “Das Spiel wurde durch eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters massiv beeinflusst, was sehr schade war, weil es ein gutes Spiel geworden wäre. Unser ganzer Plan war dann über den Haufen geworfen. In den Minuten danach hatten wir Glück, dass Rapid zwei, drei Möglichkeiten nicht genützt hat, aber nach 25 Minuten haben wir uns gut auf die Situation eingestellt und hatten selbst eine gute Chance auf die Führung. Der zweite Knackpunkt war das Gegentor. In der zweiten Hälfte haben wir auf Dreierkette umgestellt. Rapid hatte dann keine Möglichkeiten mehr, aber uns hat im Spiel nach vorne die Substanz gefehlt.”

(apa/red)

  • VIENNA.AT
  • Wien-Fußball
  • Stimmen zum Spiel: Wiener Neustadt vs. Austria und Rapid vs. Sturm Graz
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen