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Starke Nachbeben in Italien - Keine Ruhe für Retter und Überlebende

Auch die Ortschaft Pescara del Tronto wurde schwer getroffen
Auch die Ortschaft Pescara del Tronto wurde schwer getroffen ©APA
Auch zwei Tage nach dem schweren Erdbeben mit mindestens 267 Toten haben mehrere Erdstöße die Katastrophenregion in Mittelitalien erschüttert. Das stärkste Nachbeben ereignete sich am Freitag um 6.28 Uhr und hatte nach Angaben der italienischen Erdbebenwarte eine Stärke von 4,8.
Schweres Erdbeben in Italien III
Schweres Erdbeben in Italien II
Schweres Erdbeben in Italien I

Das Zentrum lag demnach in elf Kilometern Tiefe in der Provinz Rieti, nicht weit von dem Ort Amatrice entfernt. Dort gab es im Zentrum weitere Einstürze, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Allerdings nicht dort, wo die Helfer versuchten, noch Opfer aus den Trümmern zu bergen. Bisher hatte die Zahl der Toten bei mindestens 250 gelegen, der Zivilschutz sprach laut Nachrichtenagentur Ansa nun von 267.
Bei dem Erdbeben mit einer Stärke von mehr als 6 waren in der Nacht auf Mittwoch tausende Menschen obdachlos geworden. Hunderte wurden verletzt. Die Zahl der Toten könnte nach Angaben des Zivilschutzes weiter steigen. Besonders betroffen sind die Orte Amatrice und Accumoli in der Region Latium und Pescara del Tronto in den Marken. Seit dem ersten starken Beben gab es etwa 800 Nachbeben, darunter zahlreiche schwache, aber auch einige mit einer Stärke über 4.

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Ganze Dörfer sind verwüstet

Die Regierung von Ministerpräsident Matteo Renzi versprach einen schnellen Wiederaufbau und eine bessere Erdbebenvorsorge. “Wir haben die moralische Pflicht gegenüber den Frauen und Männern dieser Gemeinden”, sagte Renzi nach einer Krisensitzung des Ministerrats am Donnerstagabend. “Der Wiederaufbau dieser Dörfer ist die Priorität der Regierung und des Landes.”

Zudem rief der Ministerrat den Notstand aus und sagte Hilfsgelder von 50 Millionen Euro zu. Auch die Erdbebenvorsorge müsse verbessert werden. “Das muss unsere Hausaufgabe für die Zukunft sein”, so Renzi.

Zahl der Vermissten noch unklar

Der Erdbebenschutz wurde auch nach dem schweren Erdbeben von L’Aquila mit 309 Toten vor sieben Jahren verbessert, die Regeln werden jedoch oft nicht umgesetzt. Viele der alten Häuser waren am Mittwoch innerhalb von Sekunden in sich zusammengebrochen. Wie viele Menschen noch verschüttet oder vermisst sind, war weiter unklar.

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Derweil gab es auch erste Versuche der Plünderung. In Amatrice wurde ein Mann festgenommen, der in ein Haus eindringen wollte, teilte die Polizei mit.

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