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Starbuck - Trailer und Kritik zum Film

Ein steriles Zimmer: ein Tisch, ein Stuhl, ein paar Pornohefte. "Wenn Sie fertig sind, melden Sie sich", sagt die Arzthelferin trocken. Der junge Mann, Anfang 20, dunkler Typ, gibt sich sichtlich Mühe. Zunächst ohne Erfolg - doch dann stöhnt er das erlösende "Ohhhh!" durch den Raum. 20 Jahre später.

David sitzt zusammen mit seinem Bruder in der familieneigenen Metzgerei Wozniak. “Krieg’ niemals Kinder”, gibt dieser ihm mit auf dem Weg, als er genervt mit seiner Frau telefoniert. Doch dieser Ratschlag kommt zu spät: Ohne es zu wissen, ist David bereits Vater von mehr als 500 Kindern – die er als anonymer Samenspender Starbuck gezeugt hat. Ab Freitag in den heimischen Kinos.

Wien/Ottawa. So beginnt die turbulente kanadische Komödie “Starbuck”. Ihr Antiheld David ist ein typischer Loser, der sein Leben nicht auf die Reihe kriegt. Ohne berufliche Perspektive verdient er sein Geld als Fahrer in der Metzgerei seiner Brüder. Nebenbei versucht er, Hanf anzubauen, schuldet dubiosen Typen Geld und meldet sich nur sporadisch bei seiner Freundin. Als diese schwanger wird, möchte sie das Kind lieber alleine großziehen, als auf ihren verantwortungslosen Freund zu bauen. “Du bist ein freier Mann. Du willst kein Kind”, meint sie lakonisch. Doch es soll anders kommen.

“Starbuck”: Samenspenden und seine komödiantischen Folgen

Plötzlich steht unerwartet ein Anwalt vor Davids Tür: “Sie haben von 1988 bis 1990 Samen gespendet. Daraus sind 533 Kinder entstanden, von denen 142 sie kennenlernen wollen.” Aus diesem ungewöhnlichen Plot macht Regisseur Ken Scott einen herzerwärmenden Wohlfühlfilm, welcher der Frage auf den Grund geht, was im Leben wirklich wichtig ist. David, plötzlich mit der Entscheidung konfrontiert, ob er Verantwortung übernehmen will oder nicht, sucht heimlich ein paar der inzwischen erwachsenen Kinder auf und mischt sich in ihr Leben ein – mit ungeahnten Folgen für beide Seiten.

Da ist der Fußballstar, dem er bei einem Spiel zujubelt, ein angehender Schauspieler, für den er als Barmann einspringt und die drogenabhängige Tochter, die er rettet und ins Krankenhaus bringt. Die Begegnungen mit seinen Kindern sind etwas ins Utopische stilisiert, aber das tut ihrer positiven Botschaft keinen Abbruch. “Ich habe seit vier Tagen nicht geschlafen und ich war noch nie glücklicher”, stellt David fest und beschließt für seine Kinder “eine Art Schutzengel” zu sein – auch für Raphael, der schwerstbehindert im Rollstuhl sitzt.

Der Film transportiert einfache Botschaften wie “Man muss jedes Kind so annehmen wie es ist”, ohne dabei je ins Kitschige abzudriften. Dafür sorgen vor allem die herausragenden Schauspieler, allen voran Patrick Huard als David, dem man seine Wandlung vom Taugenichts zum treu sorgenden Vater sofort abnimmt. Auch die anderen Rollen sind mit Julie LeBreton als Freundin und Antoine Bertrand als Freund und Anwalt gut besetzt. Als es am Ende zur Gerichtsverhandlung kommt, muss David sich entscheiden: Bleibt er anonym oder wagt er das Abenteuer Großfamilie?

(APA)
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