Nach jahrelanger Entwicklungsarbeit kreuzt nun auf den Weltmeeren, was bei der Ankündigung vor einem Jahr noch nach purer Science Fiction klang: Die USA haben an Bord der “USS Ponce” eine Strahlenkanone installiert. Es ist – zumindest offiziell – weltweit das erste mit einer Energiewaffe ausgerüstete Kriegsschiff.
Laserkanone zur Nahverteidigung
Ein Werbevideo zeigt Zielübungen mit dem 30-Kilowatt-Prototypen im Persischen Golf. Das Laser Weapon System (LaWS) sei der logische nächste Schritt, um feindliche Drohnen, kleine Boote und Raketen abzuwehren. Mit den Tests sollen bis 2020 einsatzfähige Waffen entwickelt werden.
Auch in anderen Einsatzszenarien will das US-Militär zukünftig auf Laser setzen, so etwa am Boden, um anfliegende Raketen und Granaten abzuschießen. Schon ab 2030 sollen sogar Kampfflugzeuge mit Lasern ausgerüstet sein.
Feuern wie im Wohnzimmer
Laut den Verantwortlichen funktioniert die Steuerung mit einem Controller, der dem einer Spielkonsole im heimischen Wohnzimmer ähnlich sieht. Bei den veröffentlichten Tests wurde ein unbemanntes Schnellboot aus großer Entfernung beschossen. In einem weiteren Versuch wurde eine Drohne zum Absturz gebracht.
Ein Dollar pro Schuss
Die Erwartungen bezüglich Reichweite und Wartungsfreundlichkeit seien weit übertroffen worden, sagten involvierte Offiziere, ohne Zahlen zu nennen. Ein weiter Vorteil: Ein Schuss koste weniger als einen Dollar. Außerdem würden diese Waffen auch unter widrigen Wetterbedingungen wie starkem Wind, Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit funktionieren.
Gegen Menschen solle die Waffe übrigens nicht eingesetzt werden. Denn laut Protokoll IV der Genfer Konvention sind Laserwaffen verboten, wenn deren primärer Zweck ist, Blindheit herbei zu führen. Welche Bedeutung dies in der Praxis haben wird, bleibt allerdings offen. Die Wirkung im Video geht über Blenden jedenfalls weit hinaus. (red)